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Kitesurfing Coche bei 30 Knoten

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#339
1803
2010
Do
18:51
Tag
1014
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Mein Soundtrack für heute: Riders on the storm. Highway to hell. I will survive. We lift you up where we belong. Bad Religion. Nine Inch Nails. Perfect day. Früh morgens setzen wir nach einer harten Nacht über auf die Nachbarinsel Coche. Schon am Morgen gibt's auf der Isla Margarita massig fliegenden Sand.
 
Coche. Weisser Sand, Palmen, ein paar Hotels. 30 Kiter auf einer strandnahen Turnierplatz-ähnlichen Flachwasserpiste von 100m Breite. Der Wind hackt mit am Strand gemessenen 10-Minuten-Werten von 22-30 Knoten. Kites: alles zwischen 5 und 9 m². Meiner hat 10. Meine Knie zittern. Ich war noch nie bei so bösem Wind draussen.
 
Schon beim Start gibts einen Liftoff, ich baumel am letzten Knoten und Ende der Depower. Der Wind bläst voll offshore. Die Kiter rasen mit höllen Speed auf engen Bahnen. Kites zischen nur wenige Meter aneinander vorbei, es gibt einige üble Kollissionen. Keiner stirbt, aber die Stürze bei diesem Sturm sind allesamt hart.
 
Normalerweise werden meine Sprünge nicht höher als fünf Meter. Das ist meine Obergrenze. Heute ist das fast schon die Untergrenze. Jeder noch so kleine Kick haut dich zu den Sternen. Die Landegeschwindigkeit ist hoch, das Wasser hart, der nächste Kiter immer nah. Ich versemmel einiges, aber ohne böse Folgen.
 
Ist das noch Spass? Nein. Das driftet ab in Richtung Religion. Es driftet weit ab. Pure Ekstase, jeder jodelt, schreit pfeifft, das fette Grinsen deiner Turniergegner siehst du auf 100 Meter. Von der Strandbar schallt dazu fast schon pervers anmutend Trip Hop von Kruder und Dorfmeister auf's Meer. Dann überfliegt dich auf einmal ein Kiter in 15 Meter Höhe.
 
In dieser Kirche vergesse ich alles. Es gibt nur Wind und Wasser. Kaum Zeit für Bilder, es wären bombige geworden, aber ich hatte keine Zeit. Ich vergesse Zeit und Raum. Und verpasse um ein Haar mein Boot zurück zur Isla Margarita, in das ich praktisch direkt vom Wasser kommend springe. Die Überfahrt ist ruppig. Acht Meter Boot kämpfen gegen gegen 1,5 Meter Dünung. El Capitan beißt sich auf die Lippen. Bei der Ankunft bin ich nasser als bei der Abfahrt. Oh it's such a perfect day…
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