Kitesurfing @ Laguna de Arenal

Erst auf den letzten drei des 40 km langen Stausees wird der Nordostpassat um fünf bis zehn Knoten beschleunigt. Die heisse Trockensteppe von Guanacaste saugt die feuchten kühleren Luftmassen aus dem Hochland nördlich der Laguna Arenal sideshore über die Station von ticowind.com.

Der einzig mögliche Startplatz ist nur über eine 1,5 km lange unbefestigte Piste zu erreichen. Nach schweren Regenfällen ist die Befahrung ohne 4WD grenzwertig. Vor unserer Ankunft regnete es zwei Tage nonstop.

Am ersten Tag kachelt der Grundwind bockig zwischen 25 und 33 Knoten rum. Ich geh mit dem Neuner raus. Der Einstieg geht über glitschig-roten Lehmboden. Stützt man sich einmal mit dem Board ab, schaut es auch 2h kiten später immernoch aus wie ein Indianer. Klamotten und Kites halten den Farbton für immer.

Der wind frischt bald noch weiter auf. Melli reisst eine Böe gleich beim ersten Start mit dem Siebener ein paar Meter hoch, bis sie auslöst. Nix passiert, aber es wird gefährlich. Beim zweiten Start reisst auch mich eine Böe weg, der Kite knickt ein und stalled in die Powerzone. Ausgelöst. Die Spitzen liegen jetzt bei 40 Knoten.

Wir ziehen in die recht Yoga-Amazonen-bevölkerte Living Forest Lodge. Am Rande des Regenwaldes duchzieht ein kleiner Fluss den Garten. Abends kommt eine Horde Brüllaffen zum Abendessen in die Bäume 10 m vor der Veranda. Kolibris schwirren um den Nektarspender, während der Dschungel sein Schlaflied singt.

Am nächsten Tag ist der Wind mit bis ca. 18 bis 28 Knoten deutlich konstanter und gemütlicher. Abends besuchen wir einen magischen Ort, eine leider gerade geschlossene Open-Air-Disco im Dschungel hinter der Equus Bar.

Am dritten Tag schläft der Wind mit fünf bis 22 Knoten ein. Ich flieg den Dreizehner im Traktor-Modus und brauch trotzdem nach mehreren zehnminütigen Windlöchern beinahe die Jetski-Rescue.

Ein Weltklasse Spot ist die Laguna Arenal garantiert nicht. Wer Panoramakiten in Hackwind mag, kann sich mal herbegeben.