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Lake Wanaka & Rob Roy Track

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#531
0602
2013
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23:46
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Lake Wanaka ist ein Hotspot des Kitens auf der Südinsel. Direkt südlich an den Mt. Aspiring Nationalpark angrenzend ist der mal wieder fehlende Wind ertragbar. Meine Erkältung hält an, der Bewegungsdrang genauso. Wir fahren 50 km nach Norden über Schotterpisten voller Schafherden bis an den letzten Parkplatz im Nationalpark.

Der Rob Roy Track führt steil bergauf in der Schlucht eines Gletscherflusses. Das letzte Mal musste ich mit Georg und Arnulf hier passen – mein rechtes Knie war vom Abel Tasman Track ziemlich hinüber. Diesesmal dauert der Aufstieg über einige Felsrutsche lang, aber ist machbar. Oben angekommen hört die Lunge auf zu stechen. Dutzende Wasserfälle, Pusteblumen und der weisse Gletscherrand brennen in den Augen.

Mit dem Rob Roy Track komplettieren wir 300 gewanderte Kilometer. Februar ist der Neuseeländische August, also feiern wir nicht nur den Waitangi Day, sondern auch noch meinen Geburtstag und Dreijähriges. Der selbst organisierte Pub Crawl im kleinen Wanaka ist deutlich lustiger als der in Queenstown. In den leeren Bars unterhalten uns die eingewanderten Barkeeper, in der einzig vollen machen die Suffkinder mal wieder dem Namen des Base Hostel alle Ehre.

Das YHA Hostel in Wanaka liegt direkt am See und hat das unglaublichste Panoramafenster aller ca. 250 Hostels, in denen ich je war. Das scheint viele Reisende zu überfordern. Statt einfach der Sonne beim hinter den Bergen untergehen zuzusehen, sperren sie sich auf’s dunkle Zimmer und ziehen sich einen Film nach dem anderen am Laptop rein. Auch wir schauen nach einigen Stunden Wandern gerne abends einen Film, aber eben nicht den ganzen Tag. Schräge Welt.

Waren früher stets wir Deutschen in jedem Hostel in der Überzahl, so sind es hier und jetzt die Chinesen. Die Neuseeländer haben Angst vor ihnen. Viele Chinesen wurden in den letzten Jahren sehr schnell reich, und das versaut den Charakter. Sie wissen nicht, wohin mit ihrem Geld. Folge: eine der größten Milchraffinerien und zahlreiche andere essentiell wichtige Betriebe Neuseelands gehört Chinesen. Hier im Hostel definieren sie Wohlstand durch Fleisch. Sie essen Unmengen davon, in jeder Form, von jedem Tier und zu jeder Mahlzeit. Vielleicht löst sich das Problem damit von selbst.

Auf den nahegelegenen Treble Cone führt eine steile Schotterpiste. Oben schwirren dutzende Paraglider in den Aufwinden durch den blauben Himmel. Unten glänzt Lake Wanaka. Am späten Nachmittag zieht etwas Wind auf, aber ich baue den Kite mal wieder umsonst auf.

Am Morgen darauf fahren wir ab. Kurz vor dem Nordende des Lake Wanaka, und damit dem letzten Kitebaren Gewässer für die nächsten 300 km regt sich was. Auf dem türkisen Wasser stehen weisse Wellen. Der Wind steht voll onshore sauber aus Norden an, relativ konstant mit 15 bis 23 Knoten. Auf der DOC Campsite Boundary Creek ist genug Platz zum aufbauen. Am Kiesstrand liegt massig Treibolz. Der Uferverlauf bietet 70 m Sicherheit, danach gibt’s keinen Stopp bis zum ca. 30 km südlich gelegenen Wanaka.

Wieder ein Tag für den 9er, Panoramakiten in netten Wellen mit einigen guten Big Airs. Man soll den Tag wohl doch nicht vor dem Morgen loben. Danke Lake Wanka, den Windgeistern und der kleinen großen für die Bilder!

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3 Kommentare

  • TommyKrebs schreibt am Donnerstag, 7.2.2013 um 13:49 Uhr:

    Also so langsam musst du dort jeden Stein und jeden Baum kennen. Zeit dorthin auszuwandern?

  • Kai schreibt am Donnerstag, 7.2.2013 um 14:16 Uhr:

    Hallo Frank, gigantische Berichte und Fotos! Weiterhin gute Reise! Hier in D hat es gerade leicht geschneit und Faschingsnarren springen durch die Straßen… Kai

  • ff-webdesigner schreibt am Freitag, 8.2.2013 um 6:24 Uhr:

    @ Tommy : Auswandern? Nö. Der Sommer hier ist bei weitem nicht der wärmste Winter, den ich jemals hatte. Der Winter dagegen richtig hart. Jeder Stein ist immer neu, selbst wenn du schon mal da warst. Alleine das Licht ändert alles. Und siehe update: hier hab ich das letzte mal Flaute gehabt. Diesesmal geilen Wind.

    @ Kai : Freu mich drauf, mal wieder mit dir zu reisen, und sei’s auch nur ne kleine Wanderung. Bin ja jetzt Junkie.

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