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Konstanz

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2008
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Ich bin in Konstanz. Einen Import-Australierin in Spe kann Hilfe bei der Architektur-Abschlussarbeit brauchen. Ich hatte ihr in Melbourne angeboten, beim Modellbau zu helfen. Immer tun, was man sagt fällt gerade sehr schwer. Sie zeichnet die Pläne fertig, während ich das Modell ihrer Bibliothek baue. Jeden Tag 10-12 Stunden. Essen gehen. Nachts ein paar Stunden mein Beruf: Webdesign.

Mein Plan war irgendwas zwischen sechs und acht Stunden am Tag. Etwas weiter reisen und Deutschland neu kennenlernen. Aber selbst die 10 Stunden täglich sind bei weitem nicht genug. Sieben Tage vor Abgabe gibts noch nichts vom Modell, nicht mal Material und Werkzeug. Ich tu was ich kann, aber es kann nicht genug sein, und vor allem fühlt es sich an, als würde ich mich verschwenden.

Ein paar kurze Streifzüge durch Konstanz hab ich gemacht. Schöne Altstadt, gar nicht so überlaufen. Verwinkelte dunkle Gassen, und 50m neben meiner Unterkunft beginnt die Schweiz. Abends schau auf den Bodensee. Flaute. Wie lauthals von Windfinder verkündet. Meine Kites gammeln weiter im Kofferraum.

Hergekommen bin ich über das Südufer durch die Schweiz. Die Wirtschaftliche Lage dort wird amüsant durch die Abfolge der Geschäfte an der Straße dokumentiert: Porschehändler – Puff – Porschehändler – Puff …

Die Fachhochschule Konstanz liegt direkt an der Rheinmündung. Die Mensa am Flussufer ist weltweit die schönste, die ich jemals sah. Direkt davor liegt eine Strandbar. Orange Sonnenschirme und Liegestühle stehen im Sand. Ich weiss nicht, welcher Idiot mal den Term „die blaue Donau“ erfand. Ich weiss nur, dass derjenige sicher nie an der Rheinmündung war. Im Sonnenuntergang schau ich auf den Rhein. Das Wasser strahlt so blau, dass es schon fast in den Augen weh tut.

Neben mir unterhalten sich ein paar Original Blondinen (TM). Blondine eins: „Hässliche Eltern haben meistens schöne Kinder.“ Blondine zwei: „Dann krieg ich ja hässliche Kinder!“. Prosit! Und ganz furchtbar bescheidene noch dazu.

Die Sonne geht unter. Ich treffe eine ganz kleine große Entscheidung. Morgen reise ich weiter.

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