Am Abend des dritten Tages macht der Regen endlich Pause. Wir mieten einen Roller und brechen in die Cordillera Central auf. In Sabaneta de Yasica hat gerade ein Swat Team mit Pumpguns und Maschinengewehren zugeschlagen. Die Dominikanischen Dorfbewohner stehen umher wie die Verwandten gerade gerissener Erdmännchen. Das Hinterland von Cabarete ist bergig. Palmen, Esel, Flüsse und Benzin aus Rumflaschen.
Am nächsten Morgen fahren wir durch die Hölle ins Paradies. Vor vier Jahren war’s schlimm. Die Straßen hatten mehr Löcher als Teer. Das ist jetzt anders. Dafür gibts noch mehr massige Stinkertrucks auf dem Weg nach Puerto Plata. Das letzte Mal dachte ich: „Scheisse, die fahren wie die Deppen“. Jetzt halte ich sie alle für Engel. Bin 1000km in Vietnam Motorrad gefahren.
Wir halten an der Talstation der Seilbahn auf den Monte Isabel de Torres. Die Moto-Concho Fahrer sind fast nicht aufdringlich, gehen schon nach dem dritten Nein. Die Gondelfahrt geht schnell auf knapp 1000m rauf. Oben ist ein Regenwald, der eigentlich meist in Wolken liegt. Heute strahlt die Sonne auf tausend wilde Bergblumen und Farbenwechsler-Geckos.
Das Fort von Puerto Plata wird gerade von Pauschal Terrouristen überfallen. Das Gemetzel behagt uns nicht, ausserdem zieht Wind auf. Ich hatte ja noch einen teuflischen Plan für Sabine. Wir brechen auf und heizen zurück nach Cabarete…