Am Strand von Santa Maria entlangschlendernd zähle ich jetzt schon das 57. Milchmädchen/Schokoburschen-Pärchen des Tages. Es gibt hier deutlich mehr Kinderschokolade-Paarungen als Single Malt. Weisse Fickinger sind kaum zu finden. Die schwarzen Burschen sind knackig, die weissen Mädels willig, und die Hormone laufen Amok.
Als weisser Mann bist du hier ungefähr so sexy wie ein pissgelber Grottenolm mit Rückenpelz, so gefragt wie Krätze als Brotaufstrich zum Frühstück, so beliebt wie wie ein Ofen-sprengender Mitbewohner auf Meth – und stehst auf der Liste der bedrohten Arten sowieso ganz oben. Genau so müssen sich die Dinosaurier nach dem Kometeneinschlag gefühlt haben. (mehr …)
Morning Session
Santa Maria schläft um sechs Uhr morgens. Die Nacht davor in der Reggae Rooftop Bar war mal wieder blutig. Windfinder gab 16 bis 18 Knoten für fünf bis acht Uhr. Bei bisher drei guten Kite-Tagen binnen zwei Wochen ist klar was zu tun ist: mit vier Stunden Schlaf schlendere ich sauber restalkoholisiert durch die dunklen Strassen und suche das erste wache Taxi.
Im Licht der Scheinwerfer zum Mitu Kitebeach strahlt das Salz der Salinen hell auf. Am Strand bin ich ganz allein. Die orange-schwarz gestreifte Tiger-Dogge knutscht verschlafen mit einer Glückskatze. Ein kleiner Schwarm Strandläufer spielt fangen mit den Wellen. Weisse Sanddühnen strahlen golden in der hinter Wolken über Afrika aufgehenden Sonne. Darüber schaut der Mond den Wellen zu. An manchen Tagen ist Kiten Religion. (mehr …)
Santa Maria!
Im Morgengrauen über den nie fertiggebauten armen Häusern von Santa Maria kriecht ein toter Hund mit eingezogenem Schwanz vor mir über die gepflasterte Straße. Irgendwo spielt Ennio Morricone. Ein im Staub wehender Präriebusch ist das einzige, was zum perfekten Tombstone-Feeling fehlte.
Sal ist anfang Oktober eine Geisterstadt. Die Windstatistik gibt für Oktober 68% Gleitwind, aber der erreicht leider erst mal eine ganze Woche lang kein einziges Mal die für meine Gewichtsklasse benötigten wenigsten 15 Knoten. Die am Stadtrand gelegenen Luxushotels sind nur ein Viertel belegt. Am Strand trainieren Einheimische in den ersten Sonnenstrahlen. Ich versteh die vielen blonden Euro-Weibchen mit ihren Schokostückchen. Fischer sitzen halb schlafend am Kai. (mehr …)