Auf dem Weg von Invercargill nach Te Anau machen wir einen kleinen Abstecher ins südliche Fjordland. Über die wunderbar staubige Borland Road kann man bis zu 50 km an den Südarm des Lake Manapouri fahren. Weiter ins Fjordland kommt man nirgends mit dem Auto.
Nach 30 km grober Schotterpiste steigen wir aus und über einen steilen Pfad rauf auf die Mount Burns Tops. Kristallklare Bergseen leuchten zwischen goldenem Tussockgras in strahlender Sonne. Seit Tagen herrscht endlich der Sommer in Neuseeland. Sogar hier in den Fjords mit bis zu 7 m Regen im Jahr haben wir nur Kaiserwetter. Bei Temperaturen um die 30° wird jede kleine Bergwanderung zum schweisstreibenden Extremsport.
Wir bleiben zwei Tage in Te Anau. Ich arbeite etwas, und am Abend frischt der Wind zum ersten mal seit Wochen auf. Bis ich den Kite fertig habe, ist der Wind leider wieder weg. Alternativprogramm: Fjordland Trecking. Wir wandern am Lake Te Anau entlang auf den Spuren des Kepler Tracks, einem der 10 Great Walks Neuseelands. Die Bettenlager auf den Hütten kosten mehr als manches Hote, daher machen wir nur einen Tagestrip.
Nach fünf Kilometern am See entlang steigt der Weg durch dichten Wald an auf 1000 m. Es gibt zwei Stunden lang absolut nichts zu sehen. Am See balzen Testosteron-beglückte Jünglinge auf Jetskis zu den röhrenden Rufen der V8-Powerboats. Über unseren Köpfen knattern liebliche die Scenic-Flights Helikopter zwischen beruhigend schnurrenden Sportflugzeugen. Natur pur auf den Great Walks.
Zehn Minuten vor den offenen Tussockebenen mit Aussicht auf die umgebebenden Berge und Seen kehren wir beinahe enttäuscht um. Aber wir schaffen es dann doch fast bis zur Luxmore Hut, dem Endpunkt der ersten Tageswanderung am Kepler Track. Auf der Hochebene sonnt sich die lustige internationale Wanderschaar mit Rucksäcken von bis zu 30 kg. Jetzt nur noch schnell die erste Tageswanderung wieder zurück bis zum Anfang, und schon sind wieder 24 steile Kilometer auf unserem Konto.
Tags darauf fahren wir weiter ins Eglinton Valley. Der Campingplatz am Cascade Creek liegt an einem wilden Fluss und ist ein guter Ausgangspunkt für einige Trecks rund um den Milford Sound. In Gunns Camp wird die Geschichte der Besiedlung gezeigt. Alte Gräber, wilde Flüsse, Hängebrücken und einige Wasserfälle. Der beste Treck ist jedoch der zum Lake Marian. Zwei Stunden ultrasteil über Murenabgänge, umgestürzte Bäume, wurzeln und Felsen hinauf zum von hohen Bergen eingerahmten See. Dutzende Wasserfälle stürzen ins reine Blau.
Zurück am Camp baden wir im eiskalten Cascade Creek und versuchen vergeblichen, zum Abendessen von weniger als einer Sandfliege pro Sekunde gestochen zu werden. Auch lange Kleidung bei 25° hilft kaum. Das Lagerfeuer knistert. Der Fluss rauscht. Sterne und der Vollmond leuchten am klaren Himmel.
In die richtige Perspektive gesetzt schauen Ulis Stiche am nächsten Morgen größer als die umgebenden Berge aus. Wir fahren nochmal in den Milford Sound. In den fünf Jahren seit unserem letzten Besuch haben sich die Bootsanleger verdoppelt. Ein protziger Marmor/Granit-Riegel ersetzt den alten kleinen Hafen. Davor hechten Japaner aus 28 Bussen, um auch ja keine Minute dieses sonnigen Tages zu verpassen. Das unterhaltsamste aller Tiere ist noch immer der Mensch.
wie unendlich einsam kann die welt sein ohne partner
geile Bilder! das gute Wetter habt ihr euch verdient.
Danke, hab ja diesemal auch etwas dickere Kamera dabei. Gutes Wetter ist fein, aber nur 4,5h Kiten in 2 Monaten trotz permanent Mietauto frustet mich gerade schwer. Aktuell in Glenorchy, Das letzte mal gabs Kaiserkite vor dem Gletscher Mt. Aspiring: http://blog.ff-webdesigner.de/neuseeland/kitesurfing-auf-den-southern-lakes.html. Dieses mal nur: hatschen, hatschen, hatschen.