Der größte unabhängige deutsche Kitereisen-Blog - 296 Kitepots - 745 Reiseberichte.

Into the Wildezaun

Post
#506
1012
2012
Mo
23:40
Tag
2012
2.61 k views

Ein lieber Belgier schliesst sich uns für die Reise ins Northland an. Durch die Waiketere Ranges fahren wir nach Piha Beach und und Karekare. Passt leider beides nicht zu unserem Plan „Into The Wild“ campen. Überall Verbotsschilder und viele Touris. Wir beschliessen einen Seitenwechsel auf die Ostküste nördlich Auckland.

Auf dem Weg halten wir in Puhoi, berühmt für seinen Käse und die kleinste Bücherei der Welt. Den Ziegen-Käse zu 8€ für 100 Gramm sparen wir uns. Ein paar Enten watscheln über die Straße. Unmengen an Ferraris, Porsches und Hotrods bremsen, nur der eine richtig böse unter den zahlreichen Harley Davidson Bikern fährt weiter. In Neuseeland gibt’s jetzt mehr Nobelkarossen als am Genfer See.

Unser Ziel ist der DOC-Campingplatz im Naturschutzgebiet der Halbinsel von Tawharanui. Ein automatisches Kiwischutz-Tor bewacht den Eingang. Für einen Stellplatz auf Wiese mit Plumpsklo und Wasser zahlen wir 8 € pro Person. Billigste Option. Alles ist verdammt teuer geworden. Der Wechselkurs zum Euro macht nur -16 % auf 5 Jahre aus. Was ich bei der Reiseplanugn nicht berücksichtigte: die neuseeländische Inflation betrug seit meinem letzten Besuch 1997 nochmals satte 20 %. Für Essen und Unterkunft zahlt man jetzt sogar oft das Doppelte, europäisches Essen leicht das Vierfache. Unseren Plan mit 1.500 € im Monat pro Person hinzukommen, können wir uns komplett abschminken. Neuseeland ist jetzt Schweiz ins Quadrat.

Ich fühle mich wie in einem schlechten Traum. Kann nicht mal mehr die schönsten Bilder geniessen, möchte die ganze Zeit nur NZ$ kotzen. Alles ist wunderschön, aber gemütliches Reisen bleibt Millionären vorbehalten. Wir brauchen ein Schild für’s Auto. „We’re just hobos with a car. No precious inside“. Im Sonnenuntergang auf weissen Stränden spazieren, bunte Vögel überall. Hendl vom Grill und Billig-Wein zu Wodkapreisen. Die funkelnden Sterne und der kühle Wind sind noch umsonst. Morgendliche Müllentsorgung durch Wildhühner genauso

Die Tour für den nächsten Tag ist deutlich zu weit. Über 100 km Schotterpisten und alle kleinen Buchten fahren wir auf der Suche nach unserem „Into The Wild“ Campingplatz nach Norden. Aber das einzige, was wir sehen, sind Staubwolken und Weidezäune. Die einzigen Gebiete, die nicht eingezäunt sind, sind kommunale Recyclingplätze – und die trotz teils grandioser Aussicht auch nur bis sechs Uhr abends.

Wir rasen Stunde um Stunde von einer Unmöglichkeit zur Nächsten. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit geben wir nach 350 km auf und steuern das Mousetrap Hostel in Pahia in der Bay of Islands an. Ich war hier schon mal. Treffer! Preise kaum teurer, dazu noch ein lieber „Welcome Back“ Preis der deutschen Chefin. Alles sauber, groß und schön mit Babecue und Blick auf die Bay. Essen und tot ins Bett fallen. Es gibt Sachen, die ändern sich nie.

DSCF2128
DSCF2169
DSCF2080
DSCF2049
DSCF2136
DSCF2166
DSCF2046
DSCF2178
DSCF2134


Rate it!

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne
Loading...

3 Kommentare

  • Dominik schreibt am Dienstag, 11.12.2012 um 16:15 Uhr:

    Wildsau oder Affe, suchs dir aus! ;)
    Schöne Bilder, hoffentlich bald mit Kite!
    Grüß mir die Gattin.

    Dominik

  • TommyKrebs schreibt am Mittwoch, 12.12.2012 um 9:20 Uhr:

    „Es gibt Sachen, die ändern sich nie.“

    Hahaha… sowie dein ewiges Gejammer über die Preise. Wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein. ;-) Aber mein Mitgefühl hast du. Ich bin so froh das ich meine Weltreise zu Zeiten eines starken Euro gemacht habe. Heute wäre das nicht mehr zu bezahlen.

    Was ich immer mal fragen wollte… was ist eigentlich aus deinem Auto in NY geworden? Gehört dir das immer noch?

    Wenn du einen Geheimtip für eine einsame Bucht suchst dann steuer mal in Richtung -> South Island -> Catlins -> Purakaunui Bay. Dorthin führt nur eine Schotterstraße zu einem einsamen DOC.

    http://www.pic-upload.de/view-17282444/18.jpg.html

    Weiterhin schönen Urlaub.

  • mom schreibt am Mittwoch, 12.12.2012 um 19:52 Uhr:

    Immer wird alles anders aussehen als das erste mal. Die Unmöglichkeiten hast Du nicht berücksichtigt. Hättest die Griechen 3 Monate unterstützen sollen. Dann hättest Du Ruhe und keinen Stress. Die Kosten wären wahrscheinlich auch anders.
    WunderschöneBilder!! mom

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner