Der nächste Teil der Reise führt mit vier Bussen und zwei Taxis über gut 1.600 km und 33 Stunden bis weit in den Norden von Argentinien. Alle 100 km unterbricht eine Kurve die unendliche Gerade bis zum Horizont. Zwei Monate lang fuhr ich auf der Andenwestseite nach Süden, jetzt östlich von ihnen nach Norden.
In der Mitte strahlen die Gipfel der Anden im Sonnenaufgang. Auf der einen Seite steigen sie langsam über hunderte Kilometer an. Auf der anderen machen sie zack! bumm! und sind nach tausenden Kilometern flacher Pampa bis zu 6.000 m hoch.
Auf der einen Seite ist das „ll“ ein „j“, auf der anderen Seite ein „sch“. Auf der einen Seite verstand ich wenig, hier praktisch gar nichts mehr. Auf der einen Seite brennen arme Bauern unrentable Pisco-Felder ab. Hier wird überschüssiges Erdgas abgefackelt. Keine Seite ist wahrer. Einzig die mächtigen Anden in der Mitte sind echt.
Alles was bleibt, ist ab und zu einem richtig üblen Schurken langsam und genüsslich auf einem hohen Gipfel alle vier Gliedmaßen einzeln auszureissen. Sich hinsetzen. Wundern. Schreien. Und das, was übrigbleibt zu genießen: den schönen Sonnenuntergang.
Nach drei Monaten in Südamerika kommt mir Spanisch fast wie meine Muttersprache vor. Je mehr ich sie spreche, desto weniger verstehe ich sie.
He visto cosas que vosotros no podríais creer.
Naves de ataque ardiendo, más allá de Orion.
He visto rayos-C brillando cerca de la Puerta de Tannhäuser.
Todos esos momentos se perderán en el tiempo
como lágrimas en la lluvia.
Es hora de morir.