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Heiterkite auf El Yaque

Post
#335
0603
2010
Sa
14:00
Tag
1002
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Noch am ersten Tag tret ich beim zweiten Kiteversuch auf einen Seeigel. Um mir dämlich aussehendes Hinken zu ersparen, entschließe ich mich zwei Minuten später, mit dem anderen Fuss auf einen zweiten Seeigel zu treten. Jetzt ist alles wieder sauber symmetrisch.
 
Es ist unglaublich, wie berühmt manche kleine Orte sind. Der Kitebeach von El Yaque ist gerade mal 50 Meter lang und weltberühmt. Heute sind nur 30 Kiter da. Der Kitebeach liegt voll in der Leezone eines kleine Hügels, der blöde Wirbel macht. Praktisch jeder Kite klappt beim starten wenigstens einmal ein. Auch meiner.
 
An Tag zwei besorgen wir uns Futter. In El Yaque gibt's nur kleine teure Minimarts. Wir wollen aber gleich groß für zwei Wochen einkaufen. Das geht nur im 20km entfernten Porlamar. Gegenüber der lokalen Polizeistation warten wir eine Stunde vergeblich auf den Bus.
 
Die vorbeifahrenden Autos kommen alle direkt aus den Straßen von San Francisco. Sie sind mindestens 30 Jahre alt und röhren wie brünftige Hirsche. Benzin ist in Venezuela praktisch umsonst. Manche Stoßstangen werden nur noch telekinetisch gehalten. Die Stoßdämpfer der durchwegs Zuhälter-tauglichen Muscle Cars sind Blattfedern. Die Bodenwellen vor dem Checkpoint haben die Margarinesen von den Dominikanern geklaut.
 
Eine Frau nimmt uns mit nach Porlamar. Auf dem Weg grinst Chavez einige Male von überdimensionalen Sozialismus-Plakaten. Im Supermarkt verkehren nur Reiche. Kein Wunder. Der Venzuelanische Durchschnittsverdiesnt liegt bei ca. 300 Euro im Monat. Die Preise im Supermarkt sind deutlich über deutschem Niveau. Einzig Rindfleisch gibt's günstig für drei Euro das Kilo Steak. Mit 40kg Essen fahren wir wieder nach El Yaque.
 
Am dritten Tag komm ich endlich richtig gut zum Kiten. Wir starten morgens direkt vor der Haustür am Strand vor der Lagune. Vorteil: 500m sideshore Strand für uns allein, keine Surfer, keine Windabdeckung, 200m Stehbereich und Flachwasser. Der Wind ist stark wechselnd. Nicht schlimm böig, aber im 5-Minuten-Takt zwischen 10 und 20 Knoten schwankend. Nach zwei Stunden auf dem Wasser habe ich einen Adjuster-Muskelkater, nach weiteren vier Stunden an Land erdbeerrote Unterarme. Die nächsten Tage hab ich zwei Optionen: entweder ich Kite als Muslime in Burka oder ich geh in der Nacht raus.
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