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Wild West Isla Margarita

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2010
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Die Isla Margarita ist wirklich der wilde Westen. Ich hab vor der Abreise viele derbe Geschichten gehört und gelesen. Nach nur 10 Tagen habe ich selbst einige dazuzugeben. Zuerst erfahre ich: Im Hostel ist alles sicher, die Unterkunft wurde noch nie ausgeraubt. Wenige Tage später korrigiert ein Stammgast: Unter dieser Leitung noch nicht.

Aber vor einem Jahr drangen mehrere maskierte und bewaffnete Räuber ein und zwangen die Gäste die Safes zu öffnen. Daraus lernt man zweierlei: erstens ist die Polizeistation 100m weiter einen Dreck wert. Zweitens sperr ich meine Sachen garantiert nicht in den Safe.

In Porlamar wurde vor drei Tagen ein Tourist ausgeraubt. Muss sich wohl aufgeregt haben, denn nachdem die Räuber das Geld hatten, haben sie ihn erschossen. El Yaque ist dagegen fast schon gemütlich. Am Strand liegt ein Kiter mit Halskrause. “Zu hoch gesprungen?”. “Nee” meint er, “Distorsion, kleine Catcherei mit nem Local am Strand. War nur Spaß.”. Ich glaub ihm das.

In eine weniger spaßige Schlägerei gerieten vorgestern ein paar Australier. Der Chef der Surf Piratas Bar hat sie immer wieder stichelnd angegangen, anscheinend provozieren wollen. Irgendwann schubst ein Australier ihn weg und schwupps  gibt’s  ne nette Saalschlacht mit einigen üblen Verletzungen. Die Australier fliehen. Keine zwei Minuten später ist die Polizei in voller Montur vor Ort – drei Stunden nach Dienstschluss? Ein Schalk wer ein böses Schauspiel hier vermutet. Die Polizei sucht die Australier im Hostel. Das Freikaufen ist gar nicht so teuer. Sie müssen nur einen alten Kite abdrücken.

Der sicherste Platz ist definitv auf dem Wasser. Da bin ich jeden Tag ein paar Stunden. Heute gab’s null Welle und schöne recht konstante 20 Knoten. Pure Geschwindigkeit, keine Zeit für Bilder. Ein Russe hat letzte Woche ein Carbon-Board für 1500 Euro auf dem Wasser verloren. Schickt ein Fischerboot hin. Kommen zurück: “Nichts gefunden”. Schreibt einen Finderlohn aus. Am nächsten Tag hat’s rein zufälligerweise der gleiche Fischer, der am Vortag rausgefahren war. Kostete nur 300 Euro.

Update 19.3.2010 Bis auf einen Ausflug zum Supermarkt und nach Coche sitze ich jetzt seit über zwei Wochen nur in El Yaque. Es ist schön hier, der Wind bläst gut. Aber Reisen ist das nicht. Wir wollten noch einen Tag mit dem Mietwagen über die Insel touren. Aber die Geschichten werden immer schlimmer. Vorgestern wurden auf einer großen breiten Straße zwischen El Yaque und Porlamar zwei Italiener ausgeraubt. In die Zange genommen von drei Autos, Pistole vorgehalten, Auto und alles bis auf Unterhose weg. Ging gut aus, sie leben noch. Zum ersten mal auf allen meinen Reisen halte ich es für besser, den Schwanz einzuziehen.

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Ein Kommentar

  • Peter schreibt am Samstag, 13.3.2010 um 17:28 Uhr:

    Wie im wilden Westen. Sieht auch so aus. Lass es Dir nicht passieren. Komme ohne negativem Erlebnis gesund zurück. Carin

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