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Mui Ne: Schlimmer geht immer

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#218
3004
2008
Mi
23:01
Tag
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Der Bus nach Mui Ne ist wie jeder in Asien zu früh. Diesmal 15 Minuten, genau ein verpasstes Frühstück. Für die 200km nach Mui Ne braucht der Bus satte fünf Stunden. Am Fenster ziehen endlose Straßensiedlungen vorüber. Dann beginnt das In-Bus-Entertainment, und ich versteh die Welt nicht mehr. Im TV läuft “Vietnam sucht den Superstar”.

Alles ist austauschbar – Songs, Interpretation, Aufmachung, Makeup, Tanz. Alles ist überall gleich. Globale Verbullhornung. Nur die Mandelaugen deuten darauf hin, dass wir in Vietnam sind. Ein kleines stolzes Land voll großer Geschichte bezwingt einen Giganten. Erster Preis: Die Freiheit, individuell zu sein. Genauso gleich wie der ganze Rest der Amerikanischen Welt.

Wir kommen an in Mui Ne. Wir, ab heute: Würzburger Jörg und Ich. Nehmen einen Bungalow direkt am Strand. Der Wind bläst und ich grinse erstmals seit Wochen richtig breit. Ein schnelles Frühstück, nebenher Board zusammenbauen. 20m runter zum Strand, Kite aufpumpen, Zinken einschmieren und ab geht’s.

Der Wind bläst mit 20 Knoten perfekt sideshore auf den feinen weißen Sandstrand. Raus aufs Wasser und ein paar Bahnen absolute Glückseeligkite. Dann verlier ich mein Brett und verreiße zum ersten Mal seit langem den Kite aufs Wasser. Gar nicht fest. Aber genug. Resultat: ein 1m langer Riss quer durchs Segel im äußeren Drittel.

Am nächsten Tag krieg ich den Riss für gerade mal acht Euro genäht. Mein Kite hat trotzdem ein paar hundert Euro an Wert verloren. Dazu ist der Wind erst mal weg, für mindestens fünf Tage. Am Strand liegen lethargische Kiter-Massen. Nichts bewegt sich.

Wir leihen uns Moppeds und touren zu den Sanddünen von Mui Ne. Ziemlich flach und niedrig. Also schreit Jörg irgendwann: “Offroad!” Ich sag nicht nein. Resultat; einige Kilometer auf Buckelpiste. Dann Sand. Zum Sandboarden kommen wir nicht, aber eine nette Sanddüne mit dem Mopped runterfahren ist auch spaßig.

Abends verwöhnen wir uns mit einem spitzenklassigen französischen Menu für gerade mal sechs Euro. Meine Arbeit wurde aufgeholt, ich kann wieder mit gutem gewissen reisen. Morgen geht es drei Tage mit dem Mopped in die Berge rund um Dalat.

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