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Badlands & Mount Rushmore

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#48
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2007
Mi
22:44
Tag
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Jeff nimmt sich extra den ganzen Tag frei. Will mit mir durch die Badlands und Black Hills touren. Ich fühle mich sehr geehrt. Nach einem echten amerikanischen Frühstück mit ca. 1,5 Tonnen Omelett brechen wir gegen acht Richtung Badlands auf. Jeff besteht darauf, mein Chauffeur zu sein. Ich nehme dankend an. Die Landschaft wird schnell immer unwirklicher.

Nach einer Stunde kommen wir in den Badlands an und drehen ab auf eine Schotterpiste. Direkt am Straßenrand grasen Büffel und geben Töne von sich wie brünstige Harleys. Tausende von kleinen Hügeln sind gekrönt von jeweils einem senkrecht stehenden Erdmännchen. Wenn man hupt, dirigiert man tausend Lebewesen. Jeff erklärt mir, dass sich viele Rinder und Pferde die Beine in deren Bauten brechen, weswegen es legitimer Volkssport sei, die Prarie Dogs abzuschießen. Bei dem Gedanken daran stellen sich sicher nicht nur mir die Haare auf.

Jeff berichtet von Eisangeln, Jagdtouren auf riesige Elche im Custer National Park und gibt das beste aus zwanzig Jahren Bikerleben von sich. Die Landschaft wird immer skurriler. Die Badlands entstanden vor einigen Millionen Jahren aus vulkanischer Asche. Die Asche wurde zu weichem Stein. Nach der Eiszeit haben Flüsse einen Teil abgetragen. Die Schichtungen der Jahrtausende sind klar zu unterscheiden und strahlen in Weiß-, Gelb-, Rot- und Brauntönen. Jeder einzelne Fels ist wie ein gesamter Fluss. Kleinste Ausspülungen oben vereinigen sich zu immer größeren Flüssen in der Mitte die in einem weiten Strom am Fuße der Felsen enden.

Hat Stanley Kubrick hier die Mondlandung nachgestellt, oder enstanden nur Pitch Black, Dune und Teile von Star Wars in den Badlands? In einem halb verlassenen Indianerdorf mitten im Nichts tanken wir Eis und Coke. An grasenden Ziegen vorbei geht die Straße zurück nach Rapid City.

Mittags lade ich Jeff auf eine Pizza ein. Er ist ein echter Bär von einem Mann. Knapp zwei Meter groß, bestimmt 150kg schwer (aber nicht dick) und mindestens Schuhgröße 50. Genauso isst er auch. Ich bin sehr glücklich, dass er ein All You Can Eat Restaurant wählt. Fette Pizza in Massen, Nudeln, Kartoffeln. Von Salat und Früchten hält er sich komplett fern. Wäre komplette Platzverschwendung, wenn man pro Mahl 2000 Kalorien braucht. Am Schluss meint er bescheiden, das wäre noch gar nix. Sein Topscore waren 14 Steaks, als ein neues Restaurant eröffnete. Ging übrigens wenig später Pleite, berichtet Jeff am Abend.

Mit prallem Bauch lass ich mich zum Mount Rushmore fahren. Es ist wie immer mit den “großen” Sehenswürdigkeiten auf meiner Reise. Aha. Toll. Schaut genauso aus, wie ich’s mir vorgestellt hab. Nix erlebt und nix passiert. Abgehakt. Positiv bleibt zu vermerken, dass einen Tag Parken nur 2 Cent kostet. Negativ: es gibt nur Jahresparkkarten für 8 Dollar.

Ich hatte angeboten, mal was zu kochen, Jeff und seine Frau Renee waren so gut zu mir. Aber: komm nicht durch. Zum Glück. Renee kocht am Abend einen selbst geschossenen Elch. Grandios, saftig, zart, und Unmengen. Ich ess soviel, bis mein IQ längere Zeit auf das Niveau eines brünstigen Elchs absinkt. Einfach zu gut. Mit den Eltern der beiden unterhalten wir uns abends noch etwas auf der Terrasse.

Thanks a lot for the magnificent time i had at your place, Renee and Jeff! Hope you’ll get over to Germany next year! Good bye!

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