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On the road again

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2007
Fr
23:09
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Schon am frühesten Morgen hackt der Wind wieder. Zeit weiterzufahren. Rauf ins Hood River Valley, an Obstplantagen vorbei und rauf den Hood Mountain bis zu einem Sommerskigebiet. Nicht viel los, klar, Schnee ist totaler Matsch zu dieser Jahreszeit. Ich sehe woher die in Google Maps auf den Satellitenbildern nicht sichtbare Sandbank kommt. Riesige Gerölllawinen haben Tonnen von Sand und kleinen Steinen in den Columbia River gespült.

Weiter nach Süden durch die Hot Springs Indian Reservation und die Cascade Mountains nach Eugene, meinem nächsten Stay. Die Landschaft ändert sich rasend schnell von Wüste zu grüner Hölle. Wasserfälle tosen über 3000 Jahre alte Lavaströme. Tom: McKenzie River in Orgeon wäre sicher dein absoluter Traum. Alles zwischen 1 und 3, und das ohne Pause auf 30km.

Nach nur 10 Tagen ohne Auto bin ich vollkommen unfähig, Entfernungen einzuschätzen. Zum ersten mal komm ich satte 4 Stunden zu früh an. Kurz vor Eugene liegt Springfield. Im Radio höre ich, dass heute der Simpsons-Film im Kino anläuft. Aber Kiten ist wichtiger. Später erfahre ich: Matt Groening lebt zwar in Seattle, aber geboren und aufgewachsen ist er in Springfield, Oregon.

Die Oregon Coast ist nur 50 Meilen weit weg, und soll hier wunderschön sein. Also fahr ich nochmal weiter. Die Aussage war richtig. Ich kreuz den Highway 101 und fahr an den Strand. Einfach atemberaubend. Keine großen Hotels, nur kleine Campgrounds und Häuser direkt hinter 50m hohen weißen Sanddünen. Ich sehe ein paar Kiter. Wieder Bows, 16m² reichen grade aus für den Wind hier. Ich fahr an der Küste entlang.

Wenige Meilen südlich von Florence schwimmen vor der größten natürlichen See-Höhle der Welt Seelöwen im Wasser. Ich hab leider mal wieder viel zu wenig Zeit. Fahr nochmal zu den großen Dünen zurück, durchquere sie durch mannshohe Büsche und nehme mein erstes Bad im Pazifik. Halbbad, eiskalt und riesen Wellen. Die Küste ist wirklich eine der schönsten, die ich je gesehen hab.

Gegen fünf mach ich mich auf den Rückweg nach Eugene. Dort angekommen suche ich erstmals ne satte dreiviertel Stunde nach nem Hotspot. Nix, nix, und nochmal nix. Noch nicht mal vor Motels, die damit werben. Ich frage nach dem Weg. Starte den Laptop neu – und schwupps geht WiFi wieder. Das macht Sorgen. Wenn meine WiFi-Karte abkratzt, bin ich ziemlich verloren. Wie verwundbar ich doch durch all die Technik bin.

John, mein nächster Host wohnt in der Nähe der Uni in einem Stundentenviertel. Einige Studis spielen Tischtennis auf amerikanisch. Ohne Schläger. Neun Becher Alkoholika auf jeder Tischseite. John kommt mit seiner Freundin Beth gegen neun nach hause…und auch die beiden sind in Feierlaune. Wir quatschen über Musik, lästern über Bush, diskutieren über Bücher, testen lokale Japan-Spezialitäten und Microbreweries…und irgendwann weit nach Mitternacht fall ich mal wieder tot ins Bett.

Nachtrag: John ist ein Schreiberling. Hab erst eine Short Story gelesen, aber die hat mir sehr zugesagt. Folglich hier mal der Link zu mehr von ihm: dontbelieveinthesystem.blogspot.com. Er sagte, einiges währe wohl als „offensive“ einzustufen. Umso besser, viel Spass damit :-)

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