Grau|sam|kite [f] Unter Grausamkite versteht man widrige Umstände, die vom Kiten abhalten. Die gesteigerte Form von Grausamkite zeigt sich meist an perfekten Kite-Locations in Form von unpassendem Material nach schleppender Durchquerung gesamter Kontinente. Eine spezielle Form der Grausamkite ist der schlagartige Wechsel von mehreren völlig windfreien Wochen auf unkitebaren Hackwind. Vom Glücksgefühl her ähnlich hoch anzusetzen sind: Wasabierbsen-Weitschießen aus der Nase sowie sich in den eigenen Hintern beißen. (mehr …)
Wiiiiiiiind!
Hab in der Nacht einige Sachen zum trocknen aufgehängt. Das war ein Fehler. Am Morgen sind sie noch nasser. Mit bestimmt 5kg Mehrgewicht reise ich per Bus erst zurück Nach Portland und dann weiter den Columbia River rauf. Basalte, schräg verwunden neben der Straße. Breiter Fluss, aber wenig Platz: auf beiden Seiten hohe Berge. Auf der Oregon-Seite beißen sich tiefe Wolken an den Bergen fest. Auf der Washington-Seite klart es zunehmend auf.
Eine Stunde flussaufwärts kommt endlich die Sonne raus. In Ihren Strahlen erblicke ich wunderbare Bäume: alle Äste zeigen flussaufwärts. Das is mal ne Ansage. Nach einer Flussbiegung fängt mit einem Mal der Bus zu schaukeln an. Weiße Schaumkronen in der Flussmitte. Endlich! (mehr …)
Oregon Coast
Gestern haute zum ersten mal Rideshare via craigslist.org hin. Ist sowas wie mifahrzentrale.de, nur kleiner und schlechter. Sprit is halt immernoch zu billig hier. Für 10$ fahr ich mit nach Portland, lustige Leute. Mein Bus an die Küste geht erst Abends, also 6 Stunden Aufenthalt. Ich besuche den angeblich größten und besten Bookstore Amerikas, www.powell.com. Hugendubel München ist mindestens genauso groß, aber schöner.
Ich surfe und Skype etwas in einem Cafe und fahr abends mit dem Bus weiter nach Seaside durch dampfende Wälder und Regen. Der letzte Ort vor Seaside heißt Cannon Beach. So schauts auch aus: Sturm 70km/h. Surfshop an Surfshop. Hohe Wellen, abgerissene Bauplanen, weggefegte Stühle, Bäume am Belastungsmaximum. Yes! Endlich Wind! (mehr …)
Seattle in der Nacht
Megan musste leider auf eine Geburtstagsfeier, deswegen wechsle ich nochmal meine Adresse in Seattle. Ein neues Angebot habe ich schon, Schlüssel liegt neben der Tür. Nur wo hat sie vergessen zu erwähnen. Erst nach einer Stunde War-Walking in der Stadt erhalte ich die neue Adresse per Mail. Ich mach mich bergab auf den Weg zum Bus, in ständiger Angst von meinem Trolly überrollt zu werden.
Leider ist in West Seattle grade niemand da. Ich versteck mein Zeug im Garten und ziehe zum nächsten Park ans Meer. Über die Berge vor Seattle ziehen wieder beeindruckende Wolken ins Landesinnere. Am Strand liegt eine tote Qualle mit einem Durchmesser von fast einem halben Meter. (mehr …)
Wer hat eigentlich Bush gewählt?
Die Reaktionen auf meine Ankündigung „Ich gehe nach Amerika“ waren eindeutig: „Grade Du? Was sagst Du seit Jahren über Bush?“. Alle meine Freunde hatten recht. Ist schon schräg, wollte halt ein paar Vorurteile bestätigt bekommen. Aber bis heute hat das überhaupt nicht hingehauen.
Nachmittag. Ein Busstop in Seattle. Eine Frau fragt nach der Zeit und hört nach zwei Sätzen, dass ich aus Deutschland bin. Peinlich. Weiß schon, was als nächstes kommt. Sie fragt, was ich von Bush halte. Ich will antworten, aber da poltert sie schon mit einer herzerwärmenden Hasstirade los. Ich mag Amerika immer mehr. (mehr …)
Seattle
Ich wusste, dass Seattle am Meer liegt, mit vielen Seen drumherum und unendlich langer zerklüfteter Küstenlinie. Ich wusste von der Space Needle, dem kühlen Wetter, der gemischten Bevölkerung, Grunge und vielem mehr. Doch das was ich nicht wusste ist das, was mich zutiefst beeindruckte.
Ja, Ich fahr noch nach San Francisco. Aber die Topographie dort wird’s schwer haben, mich zu beeindrucken. Megan wohnt so ziemlich auf einer Höhe mit der Spitze der Space Needle, auf dem höchsten Berg, grade mal 2 km vom Stadtzentrum weg. Die Straßen sind winzig, oft einspurig. Auf jeder Kreuzung steht ein Baum in der Mitte. Die Steigungen sind besorgniserregend. Auf dem Weg in die Stadt hab ich zwei Druckausgleiche benötigt. (mehr …)
Cannonball Endspurt
Heute ist der letzte Tag meines privaten Cannonball Race quer durch Amerika. Die sich im See spiegelnde Morgensonne kitzelt mich zusammen mit einem Kaffee wach. Ich breche rasch auf, denn der Endspurt ist über 500 Meilen lang – zumindest auf der Interstate. Will ich die wirklich nehmen? Nein! Heute nochmal richtig dreckig. Nur kleine Landstraßen, Pässe, Schluchten. Alles viel weiter. aber am Ende des Tages weiß ich: auch viel schöner.
Ich fahre zuerst durch Montana und komme dann nach Idaho. Rieche wieder Feuer, und diesmal sehe ich es auch direkt neben der Straße. Idaho brennt. Und nicht nur das. Auch Washington. Zwei Stunden später komme ich an wirklich großen Feuern vorbei. Die Sonne ist verdunkelt, und Flugzeuge kreisen. (mehr …)
Ghost Town & Glacier National Park
Ich wollte immer den Ort finden, an dem „In der Mitte entspringt ein Fluss“ gedreht wurde. Ich wusste: Montana. Fragte jeden: wo? So auch heute morgen David. Tja, den Fluss wusste er nicht. Aber das Postamt ist nur wenige hundert Meter entfernt. Wir fahren hin, und ich bin zufrieden. Ich breche auf. Mein nächstes Ziel ist der Glacier National Park.
Eigentlich wollte ich die langweilige Interstate 90 kurz nach Butte verlassen. Aber ich verpasse essender weise die Ausfahrt. Die nächste scheint auch zu gehen. Schaue auf die Karte…was steht da? Ghost Town? Aber hallo! Da muss ich hin! Ich suche den Weg. (mehr …)
Yellowstone National Park
Ich schlafe hervorragend im Auto. Am Morgen lern ich David und Albert kennen, einen weiteren Gast aus Deutschland. Also, kennen…naja…nach einer Stunde, einer Dusche und zwei spitzen Kaffee breche ich mit Albert, einem Theologie-Studenten aus der Nähe von Berlin schon wieder auf. Wir besorgen Proviant und fahren die gleiche Strecke zurück zum Yellowstone. Aha, so hätte das also ausgeschaut…
Albert will länger im Park bleiben, organisiert sich einen Campingplatz. Gegen 10 ziehen wir weiter ins Herz. Zuerst die Mammoth-Schwefelquelle ganz im Norden. Weiße Felsen wie in der Türkei…überall blubbert es, und das Wasser brodelt über orange und grüne Algen. (mehr …)
Running on empty
Bisher gab’s ganz wunderbare Zeichen. Immer wieder sagte mir die Musik im Radio, dass ich genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bin. Letztes Beispiel hierfür war gestern: Ich fahre mit Jeff an den höchsten Abgründen der Badlands entlang. Musik im Radio: Aerosmith, Living on the Edge. Heute kam zum ersten mal nicht die passende Musik.
Ich breche nach einem kurzen Abschied von Renee und Jeff auf. 50 Meilen hinter Rapid City denke ich mir: Hm, die Straße ist ganz schön holprig. Aber sieht gleichzeitig sehr eben aus. Nach einer Meile halte ich an: Der rechte Hinterreifen ist platt. Im Radio lief nicht Jackson Brown, Running on empty. Sonst hätte ich’s früher geschnallt. Ich wechsle zum Notrad. (mehr …)
Badlands & Mount Rushmore
Jeff nimmt sich extra den ganzen Tag frei. Will mit mir durch die Badlands und Black Hills touren. Ich fühle mich sehr geehrt. Nach einem echten amerikanischen Frühstück mit ca. 1,5 Tonnen Omelett brechen wir gegen acht Richtung Badlands auf. Jeff besteht darauf, mein Chauffeur zu sein. Ich nehme dankend an. Die Landschaft wird schnell immer unwirklicher.
Nach einer Stunde kommen wir in den Badlands an und drehen ab auf eine Schotterpiste. Direkt am Straßenrand grasen Büffel und geben Töne von sich wie brünstige Harleys. Tausende von kleinen Hügeln sind gekrönt von jeweils einem senkrecht stehenden Erdmännchen. (mehr …)
From Lusk till dawn
Diese Nacht weckt mich niemand. War nötig, dringend. Am Morgen fahr ich einkaufen, packe meine Sachen. Koche Jordan was als Dankeschön. Ebenfalls dringend nötig. Studenten halt, wissen was gut ist, aber können nicht kochen. Er freut sich und verdrückt Unmengen an gefüllten Zucchinis. Um halb zwei brech ich verspätet auf.
Ich fahre an der Ostflanke der Rockies entlang nach Norden. Rechts die letzten Ausläufer der Great Plains mit ihren Sandhügeln. Ab Wyoming seh ich erstmals reinrassige Prärie mit golden scheinenden Gräsern und sanften Hügeln. Die Sonne beleuchtet immer wieder nur einzelne Flecken und verstärkt das Glühen noch. (mehr …)
Denver & Rocky Mountains
In der Nacht weckt mich ein volltrunkener Mitbewohner von Jordan, meinem Host in Denver, mehrfach auf. Am nächsten Morgen bin ich noch mehr hinüber als am Abend zuvor. Ohne Frühstück schwing ich mich ins Auto. Jordan sagte: Rocky Mountains dauert eine Stunde mit dem Auto. Bei mir werden’s allein bis zum Eingang des Rocky Mountain National Parks 2,5 h. Die Straße durch den Park geht auf 82 Meilen bis auf über 3600 Meter rauf.
Anscheinend enden alle Trails nach wenigen hundert Metern. Nirgends richtige Wanderrouten. Amis fahren wohl alles mit dem Auto. Ich reihe mich in die Schlange ein und fahre in 2 Stunden bis auf die höchsten Gipfel. (mehr …)
Nebraska & das Ende der Welt
Am nächsten Morgen brech ich wieder früh auf. Wieder ein Highway gen Süden. Wieder schnurgerade. Über 30 Grad. Die Landschaft ändert sich. Ab Nebraska gibt’s nur noch Mais und Rinder. Auch die Radiolandschaft ändert sich: nur noch Country-Gefiedel. Zur Rechten wird es flankiert von Jesus-News, zur Linken von neoapostolischem Gott-Rock. Viertelstündlich fein säuberlich strukturiert durch skurrilste Spots gegen Schwangerschaftsabbruch und Drogen. Die heilige Dreieinigkeit der Hirnpürierung, Halleluja!
Nebraska ist wirklich ein komisches Land. Super kostet deutlich weniger als Normal. Eine Meile zu schnell kostet 100$. Ich komme bei meinem neuen Host Kim in Kearney an. Am Abend gehen wir in ein richtig feines Steakhouse mit angeschlossener Hausbrauerei. (mehr …)
South Dakota
Am Morgen genieße ich noch etwas entspanntes Arbeiten im Designerstuhl. Gegen 10 mach ich mich auf den Weg nach South Dakota. Es ist heiß. Die Interstate geht über knapp 400 Meilen schnurgerade nach Süden. Nach nur einer Stunde werd ich müde. In Deutschland trink ich eine Tasse Kaffee und kann dann 8 Stunden lang nicht schlafen. Hier trink ich nen halben Liter Kaffee und bin nach einer halben Stunde schon wieder müde. Der Kaffee wirkt fast so heftig wie Quellwasser – fast. Woher zum Teufel kommt die Farbe?
Ich mach mehrfach Kaffeepause – keine wirkt. Ich spiele gelangweilt an den letzten unbekannten Knöpfen im Auto rum – und entdecke dabei die Cruise Control. Nein! Worst Case… Ab sofort ist auch noch mein rechter Fuß überflüssig. (mehr …)
Quelle des Mississippi & Grand Forks
Die letzten Tage bin ich immer wieder über diesen komischen Fluss gefahren, ungeplant. Erst war er medium, dann immer kleiner. Ich studiere etwas und stelle fest: Bemidji ist gerade mal 30 Meilen von der Quelle des Mississippi entfernt. Ich mach mich früh auf den Weg und komme im Lake Itasca State Park noch vor den Touristenströmen an. Ich bade mitten im Mississippi, zwei Meter von beiden Ufern entfernt. Als Quelle erachtet man den Abfluss aus dem Itasca-See. Ständig schieben sich hässlichste, fette, verwahrloste Menschen vor meine Linse. Ich bin kurz davor mich lauthals über das krasse Gegenüber von reinster Schönheit und abgrundtiefer Hässlichkeit zu beklagen, als ich endlich nen ungestörten Schuss abfeuern kann. (mehr …)
Land der tausend Seen
Heute hab ich ganz Minnesota durchquert. Der Beiname stimmt. Nichts außer Seen und Wald. Man weiß oft nicht, wo der See anfängt und wo der Wald aufhört. Die ganze Landschaft erinnert mich sehr an Finnland. Nur viel weiter. Irgendwann war hier mal Eis. Und das Wasser ist einfach dageblieben. Die Straßen sind unendlich lang unendlich gerade.
Ich fahr wie gewohnt mit 70 Meilen durch die Gegend, als ich plötzlich etwas sehr bedrohliches am Horizont wahrnehme: Die Straße verschwindet nicht einfach im Himmel. Sie scheint seitlich zu verschwinden. Der ungewohnte Anblick fördert den Schweißfluss meiner gemütlich im Nacken verschränkten Hände. Was ist das? (mehr …)
Stay alive on route 55
Am nächsten Morgen regnet’s in Strömen. Ich fahr nach Green Bay, es klart auf. Zuerst Highways. Am Straßenrand totes Tier, geplatzter Reifen, totes Tier, im regelmäßigen Abstand von einer Meile. Dann weiter auf Landstraßen. Dafür hab ich das Auto geliehen. Ständig muss ich bremsen für Biber, Füchse, Fasane, Rehe. Habichte kreisen in thermischen Aufwinden. Gelbe Schilder warnen vor fremdartigen Tieren (s.rechts) Es ist heiß und feucht kurz vor Kanada.
Ich fahre durch einige Indianerreservate. Kasinos, Tanken, Tabak-und Alco-Shops. Alles billiger als außerhalb der Reservate. Die Rache des roten Mannes, endlich. Auf allem steht der Stammesname: wir sind. (mehr …)
Sitting on the dock of the bay
Mittag fährt mich Carrie zum Flughafen, ich krieg endlich mein Auto. War noch nie so glücklich über ein Auto. Während Carrie sich nach Hause verfährt, find ich sogar ohne Karte hin. Das macht mich tollkühn. Ich mach noch ein Essen, verabschiede mich und bretzel los Richtung Madison. Nach nur 4 mal Fragen hab ich den Lake Minona gefunden. Hier stürzte im Dezember 1967 Otis Redding mit nem Flugzeug ab. Ich hör Sitting on the dock of the bay, flöt ein bisschen mit und ärgere Enten mit Kirschkernen. Und seh ein, dass ich mir nen Atlas kaufen muss.
Trotz Atlas verlier ich so oft den Weg Richtung Green Bay, dass ich schon überleg, einfach Road Trip zu machen: ohne Ziel, einfach fahren. Dann ärgert man sich wenigstens nicht darüber, ständig falsch zu sein. (mehr …)
Einschlag in Milwaukee
Am nächsten Morgen holt David gleich zwei weitere Gäste für sein Hospitalilty-Club-Hotel ab. Zwei Franzosen, die gerade ein Jahr in Toronto Politik und IT studiert hatten. Wir gehen noch schnell in den Lincoln Park Zoo. Am Nachmittag wieder heim. Ich pack mein Zeug und trage ein letztes mal 45kg durch die Gegend.
Einige Menschen rennen im Transfertunnel am Loop, um die nahende Blueline zu erwischen. Ich hätte gar nicht rennen können mit all dem Zeug. Also geh ich. Und komm auf den letzten Dücker in die Blueline. Hätte ich die verpasst, wär ich 12 Minuten später am Greyhound gewesen. Und damit 4 Minuten zu spät. So erwische ich den Bus grad noch. (mehr …)
Chicago: Gangster & Architektur
Am Morgen wach ich mit nem Mörderschädel auf. Weil der Wecker noch auf Eastern Zeit gestellt ist auch noch ne Stunde zu früh nach 4h Schlaf. Trotzdem gut. Hätte es sonst nicht bis zum Beginn von www.gangstertour.com geschafft. Mafia-Geschichten, verkleidete Busfahrer, Platzpatronen, Dixie, Swing, Blues und Ennio Morricone in einem alten Bus. Auf der Tour durch Chicago gibt’s leider nicht viel zu sehen. Fast alle alten Häuser der Mafia-Massaker in den Zwanzigern wurden abgerissen. Die Erzähler geben ihr bestes, schildern blutigst genau, wie das Massaker am Valentinstag ablief. Aber für 25$ hab ich mehr erwartet. (mehr …)
Downtown Chicago & No Kitesurf
Am nächsten Morgen geh ich gleich in die Stadt, hatte gar nicht mehr mitbekomme, wie David gestern heimkam. Mit dem L-Train in die Stadt ist deutlich lustiger als in New York. Über der Erde gibt’s einfach mehr zu sehen. Ich fahr einmal den Loop und geh dann durch den Merchandise Mart, eines der größten Kaufhäuser der Welt.
Ich lauf am Chicago River entlang, dann weiter zum Sears Tower. Gute Ausstellung über historische Hochhäuser. Dann geht’s nach oben, in einem Affenzahn. 110 Stockwerke in 60 Sekunden. (mehr …)
Chicago geht unter
Ich wache am Nachmittag mit der geilsten Aussicht überhaupt auf. 24. Stockwerk, Panorama auf die Skyline von Chicago. Ein Gewitter zieht auf. Sturmböen fegen durch die Häuserschluchten. Im Sears Tower schlagen die Blitze im Minutentakt ein.
Die Trockner im Keller machen ihrem Namen keine Ehre. Der Aufzug wird geflutet. Auf der Strasse steht das Wasser teils 50cm, Keller und Tiefgaragen laufen voll. Gusseiserne Kanaldeckel werden von Druckluft vor Wasserschwällen rhythmisch angehoben. Überall Polizei, Feuerwehr, Hubschrauber. Alle Ampeln fallen aus. Prinzipiell hab ich gegen Amerikas Untergang ja nix einzuwenden. Aber muss es grad dann sein, wenn ich da bin? (mehr …)
Hey ho, let’s go!
Oder auch nicht. Tagesmotto. Erst zum Busbahnhof in Niagara laufen. Nach einem Kilometer entschließt sich mein Trolley-Rad, für diese Weltreise nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Trolley platzt unten auf. Ein Taxifahrer hält zum Glück an, sonst hätte ich den Bus verpasst.
Über die eine Stunde Wartezeit in Buffalo ärger ich mich nicht. Allerdings darüber, dass der Tickertverkäufer 10 Stunden Reisezeit angekündigt hatte. Von den 8 Stunden Stopover in Cleveland sagte er nix.
Ein anderer Frank hat ein Polizeiauto in New York gerammt. 10 Jahre Fahrverbot. Jetzt fährt er mit dem drei Tage Nonstop nach Las Vegas. (mehr …)
Niagara Falls
Mit dem Bus in der Früh von Toronto zu den Niagara Falls. Neben mir sitzt ein Japaner, stocksteif, lehnt sich in 1 1/2 Stunden keine Minute an. Ausgleichen tut das die Autistin vor mir. Die lehnt sich jede Sekunde einmal an. Runter am Bahnhof, Transfer Bus zur Rainbow Bridge. Ich bin der einzige weit und breit, der die Brücke zu Fuß und mit Gepäck überquert. Die US Custom Officers sind witzig wie immer.
Die Jugendherberge liegt in einem sehr schönen Viertel. Kolonialstil und Südstaatenhäuser vom Beginn des letzten Jahrhunderts. Nur jedes dritte ist bewohnt, der Rest verfällt. Hat Charme. Das Hostel macht offiziell erst um vier auf, deswegen geh ich gleich auf Tour. 2 km zu den Niagara Falls. (mehr …)