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Monsterwellen in Coffs Harbour

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#175
0602
2008
Mi
19:13
Tag
243
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Wir fahren weiter nach Coffs Harbour. Quartier beziehen wir ein paar Meter von einem recht heftigen Surfer-Strand entfernt. Den gesamten ersten Tag regnet es fast non stop. Shoppen, arbeiten, Zeit totschlagen. Nichts passiert, und meine Freunde verbringen den 6. Tag von wenigen in Australien im Dauerregen. Ich hab noch 10.000km Wüste vor mir, also trag ich’s gelassen.

Am morgen des nächsten Tages haben wir massive Problem, die Farbe des Himmels zu betiteln. Ist das Rot? Oder grün? Der Hostel-Häuptling meint irgendwann, das sei blau. Üblicherweise Zeichen für gutes Wetter. Oi, ach so, gutes Wetter? Gutes Wetter!!!

Schnell, bevor der nächste Regen kommt! Ab an den nächsten Surf-Strand! Kein Wind zum Kitesurfen, aber dafür Hostel-Surfboards umsonst. Normalerweise schauen Wellen ja weit draußen und mitten drin immer deutlich heftiger aus als vom Strand. Der heutige Swell schaut schon vom Strand aus besorgniserregend aus. Mehr noch. Man fühlt das Grollen der Wellen in der Luft und im Boden.

Wellen bis zu drei Meter brechen sich in schneller Abfolge an zwei Sandbänken am nördlichen Ende des Park Beach. Massig Surfer versuchen ihr Glück. Aussies mit dicken Trucks und Bäuchen stehen auf der Wildlife-Plattform und begutachten lokales Können.

Ich greif mein Bodyboard und versuch erst mal 15 Minuten vergeblich durch den ersten Wellenkamm durchzukommen. Meine Gedanken bei der Frustzigarette zurück am Strand: „Ich bin Kiter, kein Surfer, fixdreck!“. Aber mehr muss man ja immer sein. Wieder rein ins Wasser. Durch die Wellen durch. Raus zu den großen. Geschafft!

Das heißt: die Wellen brechen sich hinter mir. Ich paddel zurück. Erwische eine große Welle. Und sie mich. Als Kiter lernt man wenig über die Macht der Wellen. Selbige ging bei dieser Richtung Star Wars. Ich sehe Lichtschwerter und höre Darth Vader schnauben. Nach 15 Sekunden Schleudergang bin ich wieder über Wasser. Eine Erfahrung reicher: Kiten ist geiler und man kriegt deutlich mehr Luft.

Ich schwimme mit Verena und dem Lord durch die Wellen. Aber surfen tut sie heute keiner mehr von uns. Ein weiteres Schwimmen folgt am Abend. Die weißen Wellen glühen im Sonnenuntergang.

Am Abend taucht die kleine Israelin wieder auf. Sie dediziert mir „Ironic“ von Frau Morisette. Zwei Mädels singen einen Song, zu dem ich den Text schon vor Jahren vergessen hab. Verena kugelt mir fast die Schulter aus, als sie recht physisch versucht, mich zum aufbleiben zu zwingen. Ich geh auf dem linken Arm hinkend ins Bett. Letzte Nacht? Tausende!

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