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Angkor Wat

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#237
0106
2008
So
20:28
Tag
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Wir stehen noch vor fünf Uhr auf. Mit dem TukTuk lassen wir uns einen ganzen Tag von Tempel zu Tempel in Ankor Wat chauffieren. Die Kasse ist die erste Attraktion. 5:30h, Menschenmassen. 20$ Eintritt sind für Kambodschanische Verhältnisse glatter Wahnsinn. Davon gehen 10% in den Denkmalschutz, der Rest geht an einen Petro-Giganten und das Finanzministerium. Mindestens 200.000$ Einnahmen am Tag sind anscheinend nicht genug. Restaurierungen werden von Japan und Frankreich gezahlt.

Ankor Wat, Weltkulturerbe. Musst du hin. Jetzt bin ich da. Der Sonnenaufgang ist schön. Und der Rest schlichtweg genau so wie ich ihn mir vorgestellt hab. Nix neues, nix zu entdecken. Und das obwohl Tomb Raider hier gedreht wurde. Nach 12 Tempeln fahren wir wieder heim. Das Hirn ist Matsch, die Füsse platt.

Wegen dem sauren Magen ess ich fast den ganzen Tag nix. Am Abend hab ich das Gefühl, das mit meiner Pizza etwas nicht stimmt. Im Fernsehen läuft „Kambodscha sucht den Superstar“. Alles immer überall gleich. Es wird Zeit, dieses Land zu verlassen.

Der Strom fällt aus. Arbeiten in Kambodscha ist praktisch unmöglich. Wenn das Internet mal geht, dann nur mit maximal ISDN-Geschwindigkeit. Dafür schröpfen die roten Khmer satte 50$ im Monat vom Volk. Mitten in der Nacht wache ich wieder mit starkem Krämpfen auf. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Irgendwas stimmt da nicht.

Die Überfahrt nach Thailand am nächsten Tag ist absoluter Horror. Der Bus ist 30 Jahre alt, wird nur von Farbe zusammengehalten. Komplett belegt stapelt sich unser Gepäck 1m hoch im Gang. Dazu hält der „Express“ Bus alle Stunde an assoziierten Schröpfer-Restaurants an. Beim zweiten Stop bricht fast eine Meuterei aus.

Kambodscha rühmt sich, nach Zaire dass weltweit zweitschlechteste Straßennetz zu haben. Das ändert sich gerade. Die EU finanziert den Neubau der Straße zwischen Siem Raep und Bangkok. Derzeit ist sie 170km Baustelle. Wir brauchen dafür über fünf Stunden. Der Bus hat weder Klimaanlage noch Lüftung. Nur Fenster. Staubwolken machen das Atmen schwer.

In Thailand fällt mir der Unterschied der Lebensstandards auf. Für 400km braucht man hier gerade mal fünf Stunden im vollklimatisierten Luxusbus. Um neun komme ich an, nach einer Stunde habe ich ein teures Zimmer. In der Nacht zerlegen mich Magenkrämpfe endgültig. 48h fast ohne Essen. Am Morgen kribbeln meine Backen, der Schädel brummt, ich kipp fast aus den Latschen. Ich geh zum Krankenhaus, sie bestehen auf eine eintägige Infusion. Soll gut sein.



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Ein Kommentar

  • Carin schreibt am Montag, 2.6.2008 um 21:18 Uhr:

    So mancher Mensch faengt im ausland sich boese viren ein. Mache Dir nicht soviel Stress. Wir wuenschen Dir wieder Gesundheit und guten Heimflug.Ich freue mich auf Dich. Ankunft bitte mailen. Bis Mi. sind wir noch im Stress in Canada. Gruss von Peter und Irmi

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