Ich frag mich, was die beste Art zu Reisen ist. Ich kenn einige, die sind definitv schlecht. Aber keine, die immer richtig ist. Momentan frag ich mich das auf Fuerteventura. Auch wenn die Windausbeute mehr als Mau war: wir haben viel gesehen und erlebt. Andere Sachen haben wir völlig übersehen. Dominik kommt jetzt wohl grad daheim im Winter an. Ich bleib noch eine Woche hier.
Alleine reisen ist immer anders als zusammen reisen. Es ist anstregender, unsicherer und meist wegen den Zimmern deutlich teurer. Gut ist beides trotzdem. Wenn man alleine reist, sieht man völlig andere Sachen. Mir fiel die letzte Woche absolut null auf, wie leer hier alles ist. (mehr …)
Sturm über Fuerteventura
Einer der schwersten Stürme des Jahres zieht auf Fuerteventura zu. Am Flag Beach steht der Wind schon einen Tag vorher mit bis zu 35 Knoten voll offshore an. Das Rescue-Boat ist immernoch kaputt. Wir fahren nach Gran Tarajal in den Süden. Ein Gewitter samt Platzregen entläd sich über uns. Dann kommt der Wind zurück. Aber leider nicht genug, und dazu total bockig.
Dominik zieht ein paar Bahnen zwischen Überpower und Unterpower wechselnd. Ich versemmel seinen Kite in Windlöchern zwei mal ins Wasser, noch bevor ich auf’s Brett komme. Wir fahren wieder nach Corralejo. Dort hackt der Wind abends mit über 55 Knoten Spitze. Das Auto wackelt in jeder Böe. Der Sturm ist da. (mehr …)
Spotsuche & Pokern
Der Wind bleibt auch am nächsten Tag westlich, also am Flag Beach voll offshore. Wir fahren den ganzen Tag jede erdenktliche Bucht an, die in Google Maps irgendwie kitebar ausschaut. Kitebar bei Westwind erfordert eine Küstenlinie nach Nord oder Süd.
Puerto Lajas: schwarzer Vulkansand, aber beim Nodausstieg Süd wieder nur grobe Vulkanfelsen mit dicken Knochenbrecher-Löchern. Caleta del Fueste: Eine kleine Sandbucht, aber dank der vielen Hotels dahinter windabgedeckt und sogar in der Nebensaison zu dicht bevölkert. Gran Tarajal: Schöne Sandbucht nach Süd, aber der Wind reicht nicht. Tarajalejo: Langer freier Sandstrand, wieder kein Wind. Runter bis zu Rene Eglis Sotavento. (mehr …)
Offshore und Motorschaden
An der Bushaltestelle überrascht uns ein ordentlicher Platzregen. Einer vor drei Regentagen im November auf Fuerteventura ist damit abgehakt. Der Bus zum Flag Beach ist günstig, aber einen Kilometer weit laufen mit 30kg Material muss man trotzdem. Sport vor dem Sport ist ertragbar, Sport nach dem Sport absolut Mist.
Es gibt Dinge, die sind zusammen einfach nie gut: Fönen in der Badewanne. Blind Kuh auf der Autobahn. Ungeschützter Sex in Südafrika. Der Wind bläst hier nur 10% der Zeit aus Osten, also voll offshore. Heute ist 10%. Wäre alleine nicht schlimm. Aber zusammen mit einem Motorschaden am einzigen Rescueboat weit und breit ist das die Hölle im Himmel. (mehr …)
Lieber Fuerte als Ice Tea
Zeit zum Reisen. Vor Morgengrauen durch das erste Schneetreiben des Jahres zum Flughafen. Air Berlin hat einen neuen Slogan: Satt fliegen. Nach ausgelassenem Frühstück bemerkt die Stewardess meinen kläglich fragenden Blick durch das Loch in der Mitte meines Lachs-Bagels. Leise "Das alles und noch viel mehr"-summend schlafe ich quer über vier Sitze liegend ein.
Dominik war das letzte mal vor zwei Jahren im Urlaub. Iberia verschlampte seinen Koffer – spurlos und bis heute. Sein Kiteboard kommt als allerletztes vom Band. Ab da kann alles nur gut werden. Die Windvorhersagen für die nächsten Tage auf Fuerteventura sind spitze bis surreal. Unser Appartment hat eine Terrasse direkt zum Pool – dazu liegts mitten in Corralejo und ist spottbillig. (mehr …)