Der Rio Cangrejal gilt als eines der besten Wildwasser Mittelamerikas. In der Regenzeit ist er oft für Wochen unbefahrbar, dann strömt das Wasser über fünf Meter hohe Steinriesen. Jetzt im März ist er gut für Canyoning, ein paar hohe Sprünge in kalte Wildwasserpools, etwas Rafting und einen ordentlichen Vollwaschgang.
Der Schutzwall meiner Herberge in La Ceiba schaut aus wie eine Kreuzung aus Velociraptor und deutschem Jägerzaun. Er hat sicher zahlreiche Bösewichte erlegt – obwohl sein Jagdgebiet innerhalb einer Gated Community liegt. Honduras bleibt das zweite unter 80 bereisten Ländern, das mir permanent Angst machte. (mehr …)
Km 4.376: Los Piratas de Roatan!
Der Einschlag auf der alten Pirateninsel Roatan ist mehr als heftig – und vermutlich genau so, wie ihn jeder Pirat seit hunderten von Jahren erlebte: eine kleine verschworene Gemeinschaft jenseits jeglichen Gesetzes gegen den Rest der Welt, und dazu ne Buddel Rum! Die Welt kommt heute freiwillig auf die Pirateninsel Roatan. Sie schnallt nur leider recht wenig, wieviel mehr sie jetzt Pirat denn Opfer ist. Einst nutzten die Englischen Piraten Roatan als Basis für ihre Überfälle auf die 50 km südlich gelegene Spanische Kronkolonie. Wir nutzen es heute als den letzten wilden Westen vor dem Sonnenaufgang. Die Hauptstadt Roatans lautet auf den Namen des B-Klasse-Piraten Coxen. Das „Hole“ dahinter ist die letzte Bastion gegen den Immobilienwahn. Blackbeard greift zu Gilette und räubert, was die Gringo-Gier auf einen Teil des Piraten-Paradieses nur so hergibt. (mehr …)
Honduras Roadkill
Unser Roadtrip über 750 km quer durch Honduras beginnt um zwei Uhr Morgens nahe der Grenze im Nicaraguanischen Leon. Ich geb nicht viel auf Geschichten. Ich reise. Suche die Wahrheit. Und schreibe dann darüber. Honduras ist die zweite Ausnahme in bisher knapp 80 bereisten Ländern. Ausnahmslos jede Geschichte über Honduras riet von einer dreitägigen Durchquerung mit öffentlichen Bussen ab.
Ich buche einen Nonstop-Trip mit dem Minivan für 80$. An der Grenze nach Honduras erhält das Dachgepäck um fünf Uhr morgens einen Regenschutz. Ein vielgereister Ami belehrt mich eines besseren: „Wäre keine Plane über dem Gepäck, würde es an Ampeln stehend direkt vom Dach geklaut werden“, erzählt er mir, während ich zu grenzüblichem Mist-Kurs einige Dollar bei einem Mann mit einem zehn-Zentimeter-Bündel Lempiras wechsle. (mehr …)