Marsa Alam begrüsst uns mit den kernigsten drei Windtagen aller meiner 15 Jahre in Ägypten. Von früh morgens bis zum späten Nachmittag bläst der Wind mit 18 bis 32 Knoten über türkisblaues Wasser. Ich bin in drei Tagen länger auf dem Wasser als in einem halben Monat in Südafrika. Wir kiten bis der Arzt kommt. In Florians Fall als erstem wortwörtlich.
Bei Ebbe – und die ist hier recht unabhängig von den Mondphasen – bleiben zwischen 50 m nur 10 cm tiefem Wasser am Strand und nochmal 150 m Sandbank vor dem Saumriff gerade mal 200 mal 400 m zum sicheren kiten. Bei 20 Fahrern ist der Spot dicht. Flo weicht bei sehr niedriger Ebbe einem Anfänger zu weit über die reichlich Stein-garnierte „Sand“bank aus und stürzt. (mehr …)
Flexeiras, Guajirú & Mundau
Der nächste Stop ist das fast vollkommen leere Flexeiras. Es ist kurz vor Hauptsaison, und nirgends ist was los. Wir checken in einer günstigen Pousada direkt am Strand ein und machen uns gleich auf den Weg ins ein paar Kilometer östlich gelegene Guajiru. Der Wind bläst hier deutlich stärker als im leicht verschatteten Flexeiras. Auf dem Wasser vor einer der wie immer hoffnungslos überteuerten Kite-Unterkünfte tobt ein Dutzend Rider mit 7 bis 9 m².
Da der Strand breit und das Meer recht leer sind stufen wir die Gefahr runter und hängen uns an 12 und 13m² – wieder mal. Bei Böen deutlich über 22 Knoten ist das grenzwertig, aber die Hangtime dafür gewaltig. Wir schleudern uns über zahlreiche 1,5 m hohe Wellen ins Lee und vergeigen noch mehr Big Airs Richtung Ufer. Die Aussicht aus 7 m Höhe scheint endlos. (mehr …)
Kitesurfen in Ägypten
Die Vorhersagen zum Kitesurfen in Ägypten waren eine ganze Woche schlecht. Wir hofften auf zwei gute Tage in Hurghada. Gut, das heisst wenigstens Zwölf Knoten Wind. Es kam anders. Ganz anders. Nach einem Tag Ent-Jetlaggen ist die Vorhersage für den nächsten Tag gut. Um sieben Uhr morgens stehen wir als die ersten am dicht bebauten Strand des Grand Hotels in Hurghada.
300 fest montierte Sonnenschirme im Meterabstand. Ein breiter Schwimmbereich, 20m Platz zum Kitesurfen. Direkt im Lee ein Steg und Restaurant. Draussen auf dem Wasser massig verankerte Boote, Bojen und bockiger Wind. Tobi verschläft, also gehe ich als erster raus. Nicht fein. Wäre Viktoria Regensburg Kitesurferin, würde sie diese Slalomstrecke lieben. (mehr …)
Oben ohne im Ramadan
Sharm el Sheikh liegt im Bermudadreieck zwischen Las Vegas, dem gelobten Land und Geisterstadt. Welche Ecke die nächste ist entscheide jeder individuell. Vor 2000 Jahren führte Moses sein Volk auf der Suche nach dem gelobten Land durch den Sinai. Heute jagen jeden Morgen um zwei Völkerscharen auf den Mosesberg. Zu finden gibt es nichts außer der eigenen Klaustrophobie mitten in der Wüste.
Wir wollten selber hin, alleine. Doch Mubarak verkauft sein Land als Märchen aus Tausend und einer Nacht. Räuber heißen heute Islamisten und warten direkt hinter dem letzten Checkpoint auf ungläubige Individualtouristen. Folge: Es gibt kaum Mietwagen, den Dornbusch vor dem Katharinenkloster werde ich nicht anzünden, und niemand wirft den ersten Stein. (mehr …)
Kitesurf-Schule Sharm el Sheikh
Erst am dritten Tag komme ich endlich zum Kiten in Sharm el Sheikh. In der Naama Bay weht praktisch nie Wind, und wenn einer geht stehen immer noch Schirme und Schlümpfe dicht an dicht, gefolgt von etlichen Booten. Zum Kiten fährt man in Sharm el Sheikh 20km gen Norde nach Nabq. Das kostet mit dem blauen Minibus ca. 1,30 € und dauert 20 bis 30 Minuten.
Sucht man im Internet nach Kitesurf Sharm el Sheikh spuckt Google nur eine Seite aus: Colona Watersports, gerade übernommen von Kitejunkies. Sie liegen am Strand vor dem Regency Plaza in Nabq. Am Tag eins komme ich an und stelle fest: Flaute. Zum ersten mal seit einer Woche. Wieder nach Naama. (mehr …)
Schlümpfe im Urlaub
Sinai. 41 Grad. Perfekter Halt. Drei-Wetter Taft. Genau so wäre der Spruch, hätte eine heimtückische Friseuse der Lady aus der 80er-Jahre-Werbung nicht irgendwann in den 90ern still und heimlich eine Überdosis Gard gesetzt. Hitze und starker Wind empfangen uns auf der Treppe aus dem Flugzeug in Sharm el Sheikh. Ich strahle mitten in der Nacht.
An unserem Hotel in der Nama Bay angekommen ist diese Freude leider schon wieder verflogen. Nur 10 km südlich herrscht absolute Flaute. Wir wollen noch schnell ins Meer hüpfen, aber die Hotelstrände sind abgriegelt, und die Wächter des öffentlichen haben massiv was gegen Nachtbaden einzuwenden. Drei Uhr. Ab ins Bett. (mehr …)