In der letzten meiner fünf Wochen auf Sizilien kachelt der Scirocco nochmal einige Tage ordentlich über Lo Stagnone. Der heftigste Tag geht nochmal runter auf 12 Grad und rauf zu Spitzen bis zu 45 Knoten. Kaum einer ist draußen, und selbst die Freunde und Locals die mit kleinsten Schirmen diesen ultra bockigen Sturm reiten knacken nicht ihre Bestmarken.
Ich mache Pause und gehe erst einen Tag später nochmals raus. Der Scirocco ballert weiter mit etwas weniger ruppigen 20 bis 35 Knoten. Meine Mission “Don Dodeci” erfülle ich nicht mehr, aber mit den erreichten 9,4m Höhe bin ich zufrieden. Die letzten Tage macht das Knie endgültig schlapp. Ich kann nicht mal mehr ankanten ohne zu schreien – geschweige den abspringen oder gar landen. (mehr …)
Scirocco in Lo Stagnone
Freund Wilko besucht mich für eine gute Woche aus Berlin. Fast die ganze Woche ballert der Scirocco mächtig mit 18 bis über 30 Knoten. An einem Tag steigert er sich sogar auf bis zu 46 Knoten Spitze. Definitiv zu viel für unsere kleinsten Kites. An den anderen Tagen testen wir alle Spots der nördlichen Lagune von Lo Stagnone durch. An den wenigen windstillen Tagen touren wir über Westsizilien.
Die erste Session starten wir bei Wind, Water & Wine. Der Spot wird von der netten Österreicherin Lena geführt. Aufbauen geht bequem auf der Wiese. Infrastruktur gibts sonst wie an den meisten anderen Plätzen auch keine. Die einzigen Bars sind vor dem Kiteresort – und alle noch geschlossen. Am Tag zahlt man bei Lena fünf Euro. Kite zum Wasserrand tragen, starten und raus aufs Wasser. Gefahren gibt es hier bis auf ein paar Kakteen am engen Strand und einem klar ersichtlichen Felsen im Wasser keine. (mehr …)
Sizilianischer Post-Corona-Blues
Ich war mir absolut sicher: Corona ist einen Geisteskrankheit, und sie befällt vor allem die, welche sie nicht haben. Ich lag falsch. Gerade mal zwei Wochen nach der Freitestung aus meiner Corona-Infektion fällt das Atmen immernoch schwer. Ich breche auf die erste große Reise seit zwei Jahren auf und fliege erstmals mit Ryan Air nach Sizilien. Der Checkout ist ein wahres Meisterwerk überflüssiger “Angebote”.
Der Taxifahrer kassiert 50 € für elf Kilometer Fahrt ab Flughafen in die erste Unterkunft. Der Herbergsvater bestätigt daß der Preis überall der gleiche sei. Nix Mafia. Nur Putin. Läge an den Spritpreisen meinte der Fahrer. Sie liegen aktuell ca. 40 Cent unter den Deutschen. (mehr …)
Kitespots Sardinien
Porto Pollo ist nur der berühmteste aber bei weitem nicht der beste Kitespot Sardiniens. Aufgrund der Düse zwischen Korsika und Sardinien bläst der Wind hier bei Mistral meist mit 5 bis 10 Knoten mehr als an der nördlichen Westküste – ist aber auch deutlich bockiger, vor allem bei Mistral mit Südeinschlag. Porto Pollo funktioniert bei allen westlichen Winden, der Hauptwindrichtung auf Sardinien.
Der Strand ist breit, grober Sand ohne Steine und andere Hindernisse – zumindest in der Nebensaison. Es gibt überhaupt keinen Stehbereich. Die Wellen sind gerade bei starkem Wind über 25 Knoten recht kabbelig, große kommen aber nicht in die Bucht rein. An manchen Tagen kommen sie wie in einer Badewanne aus allen Richtungen – vor allem nahe der Isola dei Gabbiani. (mehr …)
And I could walk 5000 years!
Der Sardische Wind zeigte vorgestern erstmals Zähne an der Westküste im UNESCO Weltkulturerbe der Jahrtausende alten Minen von Sulcis Iglesiente. Voll offshore bläst er mit 15 bis 30 Knoten bockend westlich Iglesias über die alten Silberberge und steilen Klippen mit bis zum Wasser reichenden Mienenruinen auf’s Meer hinaus. Mein Frühstücksbaguette fliegt baden.
Die Küstenstrasse nach Norden führt über atemberaubende Achterbahnen in steilen Hängen durch alte Bergarbeiterstädte wie Nébida. Die Stichstraßen in die Mienen über Buggeru sind vollkommen ungesichert und bieten daher weite Ausblicke. Auf der Autobahn bremsen die Sarden wirklich jeden Furzhuppel mit 30km/h aus – aber wenn du einen Jeep und Scheuklappen brauchst, um einen Berg raufzukommen, steht unten garantiert nichts. (mehr …)