In unseren drei Monaten in Neuseeland haben wir uns nichts geschenkt, sparsam gelebt und auf kaum was verzichtet. Die 50 % Teuerung seit 2008 konnten wir ganz gut durch mehr campen und weniger Restaurants ausgleichen. Gutes Leben, knapp 14.000 km Mietwagen und einige Adrenalinspässe kosten uns am Ende 1.800 € pro Person und Monat plus 1.000 € für den Flug.
Für einen der drei letzten Tage in Auckland gönnen wir uns puren Luxus. Das SkyCity Hotel liegt direkt am Fuss des Skytowers mitten im Zentrum von Auckland. Riesen Zimmer weit oben, noch größere Betten, neueste Kinofilme on demand. Ein Koreanisches Barbecue am Tisch mit 50 Feinheiten. Wir geniessen bis zum Gehirnversagen – und dann noch weiter. (mehr …)
Der Raketen-Kiter von Wellington
Die Tierversuche zur bemannten Raumfahrt brachten der NASA in den Sechzigern vor allem eine bahnbrechende Erkenntnis: Hunde leben kurz. Um genau zu sein: zu kurz für den interstellaren Raumflug. Daher sucht die NASA jetzt nach geeigneten menschlichen Versuchsobjekten für eine längerfristige Anstellung.
Die Jobausschreibung fordert eine ausgeprägte Sprungkraft und verspricht exzessiven Möglichkeiten zur inneren Kontemplation sowie wenig Pinkelpausen. Ist nicht jedermanns Ding, daher blieben die Bewerbungen bisher deutlich hinter den Erwartungen der NASA zurück. Es geht das Gerücht um, erste Versuchsobjekte wären bereits entführt worden. (mehr …)
Lake Wanaka & Rob Roy Track
Lake Wanaka ist ein Hotspot des Kitens auf der Südinsel. Direkt südlich an den Mt. Aspiring Nationalpark angrenzend ist der mal wieder fehlende Wind ertragbar. Meine Erkältung hält an, der Bewegungsdrang genauso. Wir fahren 50 km nach Norden über Schotterpisten voller Schafherden bis an den letzten Parkplatz im Nationalpark.
Der Rob Roy Track führt steil bergauf in der Schlucht eines Gletscherflusses. Das letzte Mal musste ich mit Georg und Arnulf hier passen – mein rechtes Knie war vom Abel Tasman Track ziemlich hinüber. Diesesmal dauert der Aufstieg über einige Felsrutsche lang, aber ist machbar. Oben angekommen hört die Lunge auf zu stechen. Dutzende Wasserfälle, Pusteblumen und der weisse Gletscherrand brennen in den Augen. (mehr …)
Der Himmel liegt vor dem Paradies!
„Paradise – 37 km“, sagt das Schild hinter Glenorchy ganz bescheiden. Ein paar Kilometer Staubpiste durch unglaublich schönes weites Farmland vor dem Mount Aspiring Nationalpark und schon ist man dort. Zuerst muss man natürlich den Jordan überqueren. Kein Problem, zu dieser Jahreszeit ist sein über die Piste führendes Flussbett trocken.
Die nächsten zwei Flussdurchquerungen sind auch ohne Jeep machbar. Aber die vierte weist mit guten 30 cm Wassertiefe und großen Steinen Tutukaka dann doch in seine Grenzen. Das Paradies steht offensichtlich nur Vierrad-Fahrzeugen offen. Tolle Werbeidee für BMW, aber sicher ob der bis dato auf sich genommenen Unannehmlichkeiten eine herbe Enttäuschung für religiöse Extremisten jedweder Couleur. (mehr …)
Die Seejungfrau
Ich hab heute meine erste Seejungfrau geritten! Hanmer Springs liegt ein gutes Stück abseites der Touristenrouten in der Mitte der Südinsel Neuseelands. Der Weg dorthin führt über einsame Straßen vorbei an verlassenen Farmen durch goldenes Hügelland. In Hanmer gibt es ein überteuertes Thermalbad, ein paar Hotels, Kneipen und den holländischen Hostelbesitzer Tristan.
Nach fast zwei Wochen ohne passenden Wind bin ich völlig unterkitet. Auch in Kaikoura stimmte die Windvorhersage nicht. Statt gutem Wind gab’s nur einen Tornado, welcher der Kirche ein zweites Dach aufsetzte. Ich hab die Karten studiert, aber der See, von dem Hostelbesitzer Tristan mir jetzt erzählt ist soweit ab vom Schuss, dass ich ihn unmöglich finden konnte. (mehr …)
Kiteboarding & Gaukler in Christchurch
Ich arbeite ein paar Tage. Fernwartung, Betreuung, Skypen, Webdesign…sogar vom Bett aus. Das Leben kann echt hart sein :-) Ich fahre mit dem Bus an den Strand bei New Brighton. Busse in Christchurch sind gut: häufig, gutes Netz und mit Metrocard billig (Tag: 2€). Am Strand reicht der Wind leider nur für ein paar Hüpfer aus…gestern waren hier 45 Knoten und einige Tausend Haushalte ohne Strom…
In Christchurch findet gerade das 10-tägige Buskers-Festival statt. Die ganze Stadt ist voller Gaukler. Ist recht spaßig und verzögert jeden meiner Wege ordentlich. Pantomimen, Jongleure, Hochseilartisten, Clowns, überall gibt’s was zu lachen und staunen. Ich geh mit meinem Kiteboard durch die Fußgängerzone und werde angeschaut als wär ich Festivalbestandteil. (mehr …)
Ripping the Milford Sound
Hatte ich vorgestern irgendwas gesagt wie „ich hab am schönsten Ort der Welt gekitet“? Ich Thor! Aber wer hätte sich denn auch schon einen Tag wie den heutigen vorstellen können? Ich nicht. Aber von vorne:
Zwei schöne Tage in Te Anau. Eine kleine Tour über 40km Schotterpiste zu den Mavora Lakes. Eine nette Schweizerin begleitet mich. Ich halte an, um ein entflohenes Schaf zu jagen. Ich wollte unbedingt ein Schaf scheren in Neuseeland. Ein Kiwi hatte sich schon erkundigt: ist für Ausländer leider zwecks Seuchenkontrolle verboten. Dann eben heute, privat und ohne Rasierer: rupfen. Als das Schaf panisch in einen elektrischen Zaun rennt, hört für die eigentlich sehr lustige Schweizerin leider der Spaß auf. Ich muss den Plan erfolglos aufgeben. (mehr …)
Kitesurfing auf den Southern Lakes
Vergesst Queenstown zum Kiten! Vollkommen überfüllter Strand, fast nie genug Wind. Ein Boot nach dem anderen. Und die abgelegeneren Uferpromenaden: alle 10m dicke Bäume und überall schöne große Felsen auf 5m breiter Startzone. Ich bin schon echt stinksauer, dass mir irgendjemand ernsthaft den „Tipp“ gegeben hat, hierher zum Kitesurfen zu kommen. Dann miete ich ein Auto.
Ich fahre am anliegenden Lake Wakatipu 45km nach Norden. Die white chops auf dem See werden immer mehr. Wind!!! Ich komme!!! In Glenorchy ist das Seeende erreicht. Isengart stand hier mal, und der Routeburn Track fängt immer noch hier an. Mir das einzig wichtige: Der Wind hackt mit bis zu 30 Knoten. Sehr böig, teils nur 5, aber er bläst. Kite auf die Kiesbank und los geht’s. (mehr …)
Burnout in Queenstown
Unsere letzte gemeinsame Station ist Queenstown, die Hauptstadt des Adrenalins. Der erste Bungeesprung der Welt fand wenige Kilometer entfernt statt. Jetboat durch enge Schluchten, Paragliding, Kunstflug. Downhill-Mountainbiken, Speed-Luging, Windsurfen, Segeln, Wasserski, Klettern, Canyoning, Rafting. Man wähle sich die Farbe, in der man ein langweiliges Leben spannend zu pinseln gedenkt!
Auf 16000 Einwohner kommen doppelt so viele Touristen und dreimal so viele Bars. Queenstown ist trotzdem schön klein, und immer noch viel ruhiger wie Zell am See zur Hauptsaison. Das Wetter ist absolut unvorhersagbar: Morgens Regen, Nachmittag Sonne, Abends Sturm. Für Selbigen habe ich leider keinen einzigen guten Kitespot gefunden. Welcher Teufel hatte mit Queenstown zum Kitesurfen empfohlen? (mehr …)
Advents-Kite in Nelson
Die Überfahrt auf die Südinsel ist happig. Erstens fehlten mir noch drei lokale Biersorten in der Nacht zuvor, zweitens war die Nacht wegen dem Konzert wieder nur vier Stunden kurz. Die See war vergleichsweise ruhig. Das Schiff schaukelte trotzdem ordentlich, und hinter jedem Sitz hängen nette weiße Tüten. Nach 1,5h sehe ich zum ersten mal die Südinsel.
Die Einfahrt erfolgt in einen langen Fjord. Rechts geht der Queen Charlotte Track entlang. Vereinzelte Fischerhäuser klammern sich an die steilen Hänge. Die Sonne ist endlich wieder da. Wegen einem Sprung in der Windschutzscheibe sollen wir in Picton das Auto wechseln. Der lokale Inder hat keine Ahnung, was tun, wer ist etc. Nach 15 Minuten rate ich ihm, die Hotline seiner Firma anzurufen, dann geht was vorwärts. (mehr …)
Kitesurfen in Neuseeland: Raglan
Wir brechen früh auf. Die Mädels ziehen weiter nach Coromandel, ich bringe Cédric noch nach Hamilton und lasse ihn an der Straße nach Rotorua raus. Sein Herz hat ihn dorthin gerufen. Mein nächstes Ziel ist Raglan, Surf- und Kitesurf-Mekka der Nordinsel Neuseeland. Ich komme erst am Abend an. Wir haben auf dem Weg wieder keine kleine Straße ausgelassen.
Wie schon so oft: Das erste Hostel ist schön, direkt am Strand. Und sie verbieten mir, meinen Laptop zu benutzen. Webdesign in Neuseeland ist für mich deutlich schwerer als auf der hinterletzten kleinen Insel in Fiji. Ich bin wieder mal auf 180. Stinksauer heize ich 8km an er Küste entlang. Als ich zur Landung ansetze ist mein Zorn verflogen. (mehr …)
Baumgiganten und wildes Meer
Irgendwas will uns grad belohnen. Wenn’s gut ist, wird’s einfach noch besser. Nach unten gibt’s nicht, nur nach oben. Wir verlassen die kleine Farm und machen uns wieder auf den Weg nach Süden. Es wird Zeit für den Rest der Nordinsel. Es geht durch alte Kauri-Wälder. In einem kleinen Restaurant, das wie Grüne Tomaten ausschaut machen wir Mittag am Meer.
Dann setzen wir mit der Fähre über einen Meeresarm, der meinte, uns den Weg versperren zu können. Keine Chance, und weiter nach Omapere. Auf einem Landarm vor der Küste türmen sich gigantische Sanddünen auf. Noch größer, als die, welche wir Vorgestern geritten haben. Hier könnte man bis direkt ins Meer sandreiten. Wir klettern an der Steilküste bis runter ans Meer. (mehr …)
Von Whangarei nach Waitangi
Ich liege flach im Bett. Die Lunge sticht. Böse Erkältung. Mein Laptop verhält sich solidarisch. Hat sich anscheinend von der Tauchschule auf Mana einen netten Virus eingefangen. Ich schlürf Honigtee und entwurme meine Werkbank. Draußen regnet und stürmt es den ganzen Tag. Ich arbeite etwas und stecke den zweiten Couchsurfer und Kanadier aus Khandahar Maurice an.
Am nächsten Tag geht’s mir besser. Dem Auto gar nicht. Hatte das Licht angelassen. Die Reanimation erfolgt mittels Maurice Hilfe. Sein Auto ist ein Astra von Holden, kein Witz. Viva la globalización! Mein Ziel für heute ist Pahia in der Bay of Islands. Hier nahm das heutige Neuseeland mit dem Vertrag von Waitangi 1840 seinen Anfang. Altes Kulturland. (mehr …)