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Impressionen aus Kings Cross

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2008
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Ich bin wieder in Kings Cross. Gegen Kakerlaken hab ich nix. Nur wenn sie am Morgen tot auf meinem Kopfkissen liegen. Deswegen ist Evas Backpackers die einzige Wahl. Ich sitze auf der Dachterrasse. Fledermäuse fliegen im Sonnenuntergang über der Skyline von Sydney. Der Abend beginnt. Das einzige Backpackerbudget-kompatible Getränk ist Wein aus dem Karton.

Davon haben wir viel, bevor es noch ein letztes mal zur Mutter aller Bars geht. Die World Bar war magisch vor zwei Monaten. Magie ist nicht planbar, vielleicht nicht mal wiederholbar. Ich weiß es, aber will’s nie glauben. Der Abend ist schräg und schwankend. Am Ende setzen sich vier Mädels auf Hen-Night an meinen Tisch. Zwei sind Teufel, zwei Engel. Die Engel sind teuflisch, die Teufel sprechen englisch.

Ich toure durch Sydney. Nationalgalerie mit alten Ross-Vorgängern, tausende von Kakadus im botanischen Garten. Am Ende der Halbinsel bläst etwas Wind. Ich setze mich hin, schau auf die Harbour Bridge und das Opera House. Wär schon geil, hier einen Kite loszulassen. Fehlen nur 10 Knoten mehr Wind.

Opera House, weiße Fliesen im Sonnenuntergang. Würde ich gerne von innen sehen. Doch wieder mal, wie schon so oft, Australien, ein Land für reisende Millionäre: Zwei Stunden Tour kosten 150$. Die spinnen, die Aussies.

Ein Spaziergang durch Kings Cross. Eine Kakerlake kriecht durchs Mac Donalds. Zerfetzte Tauben fliegen durch den Gastraum. Business as usual auf der Hauptstraße davor für die Huren und Penner. Das heißt, letztere pennen heute etwas weniger. Die Polizei packt den Pennerbesen kurzzeitig ein und zerlegt mitten auf dem Strip ein Auto auf der Suche nach Drogen. Der Fahrer raucht zitternd daneben.

Im Backpacker Car Market erhalte ich meine komplette Versicherungsprämie für mein verrecktes Auto zurück. Herzlichen Dank dafür! Mit dem Geld bestreite ich die letzten Tage. An der Wand hängen etliche Suchanzeigen für gestohlene Autos. Mein Hostel lässt mich das Geld für Unterkunft direkt in der Bank einzahlen. Wurden zu oft ausgeraubt, trotz voll vergitterter Rezeption.

Ich gehe hinter Kings Cross. Buchten voller Yachten. Interessante Häuser krallen sich in den Fels. Kein Erdgeschoss-Fenster verzichtet auf Gitter. Jede Straße ist ein Dead End. Am Ende lustige Schilder vor Millionärsanlagen: Trespassers will be executed. Oder war’s per- ?

Kings Cross besitzt eine eigenartig schöne Hässlichkeit. Ein Ort großer Kontraste. Ich mag Farbbilder lieber als schwarz-weiß. Und freue mich schon auf Thailand: endlich alles sehen was ich will ohne dabei Pleite zu gehen.

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Ein Kommentar

  • Tom schreibt am Freitag, 28.3.2008 um 18:09 Uhr:

    Yeah!
    Wir freuen uns auch…… Bis gleich in Phuket ;-)
    Tom + Christiane

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