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Bulalacao Big Air

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#463
0302
2012
Fr
14:20
Tag
1701
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Wir wachen recht angeschlagen auf. Ein Eimer Wasser. Wach. Zum Frühstück gibt’s totgegrillten Tunfisch mit Spiegeleiern. Die liebe Tucke kümmert sich rührend – obwohl selbst gut angeschlagen. Der Wind ist noch nicht da. Aber die Vorhersage auf Windguru lag fast immer richtig bisher. Für Bulalacao gibt sie seit einer Woche für heute und die nächsten Tage Hackwind.

Ich verliere eine Partie Schach gegen Max. Ein kleiner Regenschauer zieht durch. Danach kommt der Wind. In der Felipa Lodge II spürt man fast gar nichts. Ich gehe ein Stück nach Norden. Ein verlassenes Pier. Das Wasser in der zwei mal vier Kilometer großen Bucht von Bulalacao ist niedrig – doch gekrönt von weissen Wellen. Der Wind hackt jetzt mit brachial bockigen 10-30+ Knoten.

Wir bauen sieben und neun Quadratmeter Kites auf. Sofort sind zehn helfende Philippinos da. Raus. Wir heizen derb. Die Sprünge sind hoch geplant, aber wenn dich eine Böe erwischt, werden sie einfach gigantisch. Einmal reisst’s mich auf sicher zehn Meter Höhe. Beim Sekundenzählen der Flugzeit komme ich etwas durcheinander. Selten habe ich das Gefühl, hoch genug zu kommen. Mein Fetisch. Heute hab ich einige Male das Gefühl “Uiuiuiui reicht scho…”. Die Einschläge halten sich in Grenzen, vieles stehe ich heute.

Ich kreuze auf zum ca. zwei Kilometer im Norden der Bucht gelegenen Bulalacao. Der Wind kommt aus Nordost über eine hügelige Halbinsel. Je mehr man sich ihr nähert, desto bockiger wird der Wind. Am Ostende der Bucht gibt’s anscheinend einen ordentlichen Luvstau, der Wind nimmt deutlich ab. Am Westende hört er so schlagartig im Leeschatten der Halbinsel auf, dass mir beinahe der Kite abschmiert. Aber in der Mitte bleiben weiter weisse Wellen.

Mittags gehe ich kurz raus. Es fehlen noch die passenden Bilder. Dafür sorgt Max bei der zweiten Session von zwei bis vier Uhr. Der Wind ist leider etwas schwächer, also gibt’s nur Bilder von fünf Meter-Sprüngen, die zehn-Meter Hammer bleiben nur für meinen Schädel. Immer mehr Philippinos kommen, bei jedem Sprung schreien sie lauter als ein ganzer Berg Isl. Sie bringen uns Kokosnüsse, kriegen ein paar Zigaretten und geben uns das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein. Am späten Nachmittag greift sich Max meinen Neuner und cruised bis zum Sonnenuntergang durch die Bucht. Die Philippinos verabschieden uns mit den Worten “Thank you for Kiting in Bulalacao.” Hammertag!

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