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Lipsi: Von Sinn und Unsinn

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2021
Di
12:21
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Lipsi ist die kleinste Insel unserer Tour. Besiedelt seit der Bronzezeit diente Lipsi über Jahrhunderte einzig als Ziegenweide für das Kloster auf der größeren Nachbarinsel Patmos. Heute hat Lipsi gerade mal 700 Einwohner und schenkt als einziger Ort in weitem Umkreis seinen 8.000 Übernachtungsgästen pro Jahr Wasser in Glasflaschen aus.

Man hat sich dem Ökotourismus verschrieben. Daher sind auch Plastik-Sonnenstühle sowie Jetskis verboten. Als einzige Insel der Dodekanes praktiziert Lipsi Mülltrennung. Unseren grünen Punkt gibt es seit über 30 Jahren – und genauso lange dulden wir dass 60% in der Müllverbrennung zum “thermischen Recycling” landen. Auf Lipsi scheint all der wunderbar getrennte Müll analog auf einer einzigen schlecht gesicherten Müllkippe zu landen – mit einem traumhaften Ausblick auf die Ägäis.

Gräbt man nur ein klein wenig tiefer kommen noch viel dreckigere Punkte ans Licht. Obwohl der Wind hier oft und stark bläst wird der Strom nicht mit Windkraft- oder Solaranlagen generiert. Er kommt über Unterseekabel aus einem Ölkraftwerk auf Kalymnos. Das bei weitem für die Besucherzahlen nicht reichende Brauchwasser liefern Tankschiffe aus dem fernen Rhodos an.

Ich gehe mal wieder zur Polizei. “Wo darf ich auf Lipsi legal kiten?” lautet die Frage. Er versteht kein Englisch. Ich zeige ein Bild. Er gibt mir das Halsabschneider-Zeichen, zusammen mit einem sehr aggresiven “No!”. Seine Körpersprache und Mimik würde ich eher von einem ISIS-Extremisten erwarten, dem man gerade mitgeteilt hat, dass er den ersten Preis in der großen Griechischen Rektal-Fisting-Lotterie gewonnen hat – und der Hauptgewinn jetzt unmittelbar ausgezahlt wird. Die Beamtin der ebenso befragten Küstenwache direkt nebenan ersteilt zwar ein ebenso bestimmtes nein, aber bleibt wenigstens freundlich.

Einen Tag lang bin ich echt mies drauf. Die Lipsiden sind sowas von falsche pseudo-Ökos. Windsufen und Seayak werden geduldet. Jetski ist verboten. Was wird gerade vor der einzigen Tanke der Insel zu Wasser gelassen? Klar, ein Jetski. Rund um Lipsi ankern mehreren Motoryachten von über 30 m Länge. Verbrauch auf 100km so ab 200l Diesel. Laute Quads, alte rauchende Roller, Autos? Erlaubt, aber klaro! Was ist als einziges überall verboten, trotz genügend einsamen geeigneten Stränden ohne Badende? Der ökologischste Sport überhaupt. Kitesurfen.

Zum Abschied trinken wir frischen Orangensaft in einem Cafe. Ein Hund hebt sein Bein und pisst auf meinen Kitebag. Hier passt wirklich alles zusammen.

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4 Kommentare

  • Steffen schreibt am Montag, 19.2.2024 um 13:25 Uhr:

    Selten einen so lächerlichen, wie falschen Beitrag gelesen.
    Mal abgesehen vom unwahren (Müll, Strom) und diskriminierenden Inhalt (“ISIS-Extremisten”) sollte der Schreiber mal seine Wortwahl überdenken.
    Immerhin erkennt man schon an der Wortwahl und der Pauschal-Verunglimpfung der Bewohner einer ganzen Insel, dass es mit der geistigen Reife des Autors nicht ganz so gut bestellt ist. Interessant wäre in dem Zusammenhang zu wissen, wie viele Kontakte der Schreiber auf der Insel pflegt – vermutlich keinen.

    Wer die herzlichen und hilfsbereiten Menschen auf Lipsi pauschal als Deppen hinstellt, nur weil er sein Kinderspielzeug nicht vorführen darf, dem ist sowieso nicht zu helfen. Ein Segen, dass diese Klientel auf Lipsi weder erwünscht, noch zu finden ist.
    Ganz nebenbei: An den Küsten von Lipsi laufen seit Langem höchst aufwendige Maßnahmen zum Aufbau eines Schutzgebietes für seltene Meereslebewesen. Sollte somit klar sein, weshalb man die Spaßfraktion hier nicht alles kaputtmachen lässt.

  • Frank Woelky schreibt am Montag, 19.2.2024 um 15:04 Uhr:

    Lächerlich, falsch, unwahr, fehlende geistige Reife, Kinderspielzeug? Wer pöbelt und beleidigt hier? Ich verunglimpfe in keinster Weise die Bewohner. Ich sage lediglich: Motorboote, Surfen, Quads: alles erlaubt. Kitesurfen nirgends. Wenn Schutzgebiet, dann muss das für alle gleichermassen gelten. Arbeite lieber an Deinem eigenen Ton und Inhalt, als anderen schlechten zu unterstellen.

  • Franz schreibt am Montag, 19.2.2024 um 18:30 Uhr:

    Wie man in den Wald hineinruft …
    Und dein Text ist sehr wohl pauschalisierend, beleidigend und mit hirnrissigen Vergleichen unterlegt.
    Was weißt du von den Bewohnern von Lipsi?
    Was weißt du über die ökologischen Bestrebungen?
    Wie viele Menschen kennst du auf Lipsi?
    Was gibt dir das recht, so zu urteilen und diese Unwahrheiten auch noch öffentlich zu machen?

    Meine Reaktion ist noch harmlos nach so viel diskriminierenden Schwachsinn.

  • ff-webdesigner schreibt am Dienstag, 20.2.2024 um 8:38 Uhr:

    Ich danke für die freundliche sachliche Korrektur meiner Fehlinformationen.

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