Der größte unabhängige deutsche Kitereisen-Blog - 295 Kitepots - 742 Reiseberichte.

Playas del Coco

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#602
2102
2015
Sa
23:23
Tag
2815
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Playas del Coco überrascht uns. Eigentlich suchten wir nur ein passendes Stück Küstenlinie, bei dem der Wind sideshore kommt. Wir finden ein nettes kleines Dorf in einer schönen Bucht am Pazifik. Unser Hotel mit riesigem Zimmer liegt direkt am Strand, und an selbigem bläst schon bei der Ankunft ein bisschen Wind. Die Bars und Restaurants sind nicht zu viel, und das Dorf ist eine angenehm Rastafari-freie Zone.

Am nächsten Morgen kommt der Wind nicht so richtig in Fahrt. Wir fahren mit dem Auto einige Kilometer an den mehr nach Norden ausgerichteten einsamen Playa Panama. (mehr …)

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Costa Rica is killing me…

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#601
2002
2015
Fr
1:33
Tag
2814
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Nach knapp 1000 km auf Karibikseite und durchs Costaricanische Hochland stossen wir wieder auf die Panamericana. Die Strasse von der Laguna Arenal war in der Karte normal eingezeichnet. Für die zuletzt 40 km derbst steile Schotterpiste hinunter zum Pazifik brauchen wir zweieinhalb Stunden. Einige Anwohner meinten, mit unserem Auto wäre sie unbefahrbar.

Die Panamericana führt uns nochmal eineinhalb Stunden ins 100 km südlich gelegene Touri-Zentrum Jaco. Das siffige Surfer-Hostel direkt am Strand bietet gratis Surfboards, aber Wellen ohne Wind sind einfach nicht mein Ding. (mehr …)

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Gepäck verloren? Condor Mistfliegen!

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#600
1902
2015
Do
4:54
Tag
2813
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Werte Condor Mistfliegen,

Ich möchte euch ganz herzlich dafür danken, daß ihr mein Gepäck verloren habt. Gepäck verlieren schafft nicht nur Condor, das kann jeder Airline mal passieren. Aber das, was ihr Condor Mistfliegen seit mittlerweile 20 Tagen an geballter Inkompetenz bietet, schlägt jedem Fass meiner bisher knapp 100 Flüge den Boden aus.

Ich danke Condor, daß ihr mein Gepäck verloren habt, denn ihr bietet mir damit endlich mal die Möglichkeit, als kleiner einzelner Mensch einer großen Firma wirklich weh zu tun. Ihr liebt Fliegen? Ich liebe Page Views! (mehr …)

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Kitesurfing @ Laguna de Arenal

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#599
1902
2015
Do
0:58
Tag
6129
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Erst auf den letzten drei des 40 km langen Stausees wird der Nordostpassat um fünf bis zehn Knoten beschleunigt. Die heisse Trockensteppe von Guanacaste saugt die feuchten kühleren Luftmassen aus dem Hochland nördlich der Laguna Arenal sideshore über die Station von ticowind.com.

Der einzig mögliche Startplatz ist nur über eine 1,5 km lange unbefestigte Piste zu erreichen. Nach schweren Regenfällen ist die Befahrung ohne 4WD grenzwertig. Vor unserer Ankunft regnete es zwei Tage nonstop. (mehr …)

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La Fortuna: Rien ne vois plus

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#598
1602
2015
Mo
9:00
Tag
2810
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Die Inuit haben zwar keine 17 Wörter für Schnee, aber die Ticos kennen dafür 21 Wörter für Regen – und eines für Schicksal. In unseren zwei Tagen in La Fortuna sehen wir den Vulkan Arenal ob zweitägigem Dauerregen exakt bis Höhenmeter 20. Triefende Schlamm-Monster kehren von Wanderungen heim.

Die Anzahl der fünf-Sterne-Resorts wird nur noch überboten von den Getränkepreisen. Sechs US Dollar für eine Büchse Bier ist selbst im teuren Costa Rica ein Spitzenwert. Es gibt nichts, was es hier nicht gibt: Rafting, Zipline, Hotpool, Night hike, reiten, Mountainbike, Quadtouren und natürlich Vulkanbesteigung. (mehr …)

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Volcan Irazú

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#597
1502
2015
So
3:06
Tag
2809
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Morgens um sechs hängen die Regenwolken tief über Orosí. Die Auffahrt auf den gut eine Stunde entfernt liegenden 3.432 m hohen Vulkan Irazú scheint ins Wasser zu fallen. Unerwartet reisst dann aber auf dem Weg die dichte Wolkendecke auf. Als wir um acht nach heftig heizen unter den ersten Autos vor dem Tor zum Krater stehen herrscht bestes Kaiserwetter. La Brass Bande vertreibt über den Wolken.

Das Einparken auf dem Vulkan Irazu ist nur rückwärts gestattet. Der letzte Ausbruch war erst 1994, und für 15$ Eintritt darf der sicherheitsbewusste Reisende perfekte Evakuationsvorbereitung erwarten. Am Rande der Caldera finden wir den Idiotie-Gipfel des Costa-Ricanischen Raucher-Rassismus: die Ticos haben den gesamten Vulkan zu rauchfreien Zone erklärt. Ein urkomischer Affront, den wir unmöglich nicht missachten können. (mehr …)

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Nasse Unterhosen in Puerto Viejo

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#596
1402
2015
Sa
4:01
Tag
2808
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Auf einer alten löchrigen Eisenbahnbrücke ziehen wir unsere Kitebags über die Grenze nach Costa Rica. Die Formalitäten sind minimal. Hamburg liessen die Mistfliegen von Condor unter der Falschaussage nicht ins Flugzeug, ihr Rückflugticket müsse aus dem gleichen Land sein. Die Flugtickets will hier kein Grenzer sehen.

Der erste Stop in Costa Rica ist Hippie-Central Puerto Viejo, ein etwas zu tiefenentspanntes kleines Surferdorf auf der Karibik-Seite. Die nicht-Kiffer sind hier eine radikale Minderheit, Antialkoholiker stehen auf der roten Liste. Die Rastas kiffen überall und ständig. Den Dübel bei vorbeifahrenden Polizeiautos nicht aus dem Mund zu nehmen gehört hier zum guten Ton. (mehr …)

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Rastafari-Schlumpfhausen: Bocas del toro

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#595
1202
2015
Do
0:23
Tag
2806
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Wir verlassen die Panamericana für einige hundert Kilometer Richtung Karibik. Der Weg führt gut 200 Kilometer über die bis zu 2.200 m hohen nebelverhangenen Regenwald-Berge der Reserva forestal de fortuna hinunter zu den Bocas del toro. Mit dem Boot geht es einige Kilometer weiter auf die Insel Colon. Jeder Backpacker zwischen Alaska und Feuerand macht hier Halt.

Zum Sonnenuntergang erreichen wir das Schlumpfhausen der Rastafaris. Es riecht nach Geld, Gras und Hibiskus. Die Holzhäuser sind unendlich bunt, teils kaputt, teils nobelst renoviert und bilden ein wunderbar einheitliches Ganzes. Bukowski hätte unser Hotelzimmer geliebt: dunkel, muffig-siffig, aber unschlagbar günstig und in der Mitte von dutzenden Bars. (mehr …)

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Panamericana, km 532: Boquete

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#594
1002
2015
Di
2:00
Tag
2804
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Die Panamericana ist der Monstertruck unter den Strassen der Welt. Die Dünne des von Alaska bis Feuerland reichenden Fadens macht sie zur altehrwürdigen Grande Dame unter den Roadtrip-Grundlagen. Ewan McGregor ritt sie mit dem Motorbike gen Süden. Wir mit unseren Kites nach Norden.

Am ersten Morgen der Reise war die über den Panama-Kanal spannende Puente de las Americas mein erstes Ziel. Heute ist es Boquete am Fuss des 3.500 m hohen Vulkans Barú im Norden von Panama. Km 532. Zehn Stunden, vier Busse und einen netten Panameño nord-westlich von Punta Chame bin ich erst mal ziemlich erschlagen von unendlichen Weiten. Die Panamericana hat erstmals zugebissen. (mehr …)

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Punta Chame

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#593
0802
2015
So
1:56
Tag
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John Wayne hatte hier ums Eck mal eine Insel. Sie ist jetzt Disneyworld. Punta Chame ist anders. Am Ende einer langen Halbinsel 100 km nördlich Panama City gelegen strotzen einsam leerstehende Ferienunterkünfte reicher Panamenos dem starken Wind. Der kiffende Belgische Koch unserer Französischen Fazienda schleppt uns mit auf eine Kiter-Party am Ende der Strasse.

Der Hochglanz-Appartment-Block mit Jaccuzi steht unter der Woche leer. Der Reggae erinnert an die Rooftop-Bar auf den Kap Verden, aber das Gras riecht viel besser. Schnell erachte ich Jack Nicholson als einen möglichen Nachbarn. Das Gefühl bekämpfe ich erfolgreich mit dem auf das Spanische Wort für „Opa“ lautenden Rum. Bis mir ein mit einem Schlachtermesser in Zitronen pulender Ansbacher Perma-Reisender erzählt, ich hätte gerade Haifisch verzehrt. (mehr …)

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Oh wie schön ist Panama City!

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#592
0202
2015
Mo
3:29
Tag
2796
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Ghandi lag gar nicht so falsch. Das Leben ist Leid. Er vergass aber anzuhängen, dass erst dadurch die Schönheit dazwischen erstrahlt. Panama City hätte ihm sicher gefallen. Hier stehen neueste Hochglanz-Wolkenkratzer neben einer unter UNESCO Welterbe stehenden völlig verfallenen Altstadt. Morgens um sieben scheint die Sonne fahl auf mit Stahlträgern abgestützte leere Gebäudehüllen.

Nach der Tour durchs Casco Antiguo wandere ich ein paar Kilometer weiter auf die Punete de las Americas. Hier überquert die Panamericana den Panama-Kanal. Irgendwann ist die nie benutze schmale linke Fussgängerspur zuende. Ich wechsle auf die andere Seite und gehorche den hier massig vorhandenen „Betreten verboten“-Schildern. Der Kanal gehört den Amis, die Brücke vermutlich auch, und mit Römern sollte sich nur Asterix anlegen. (mehr …)

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Von Milchmädchen & Schokoburschen

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#591
1810
2014
Sa
1:51
Tag
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Am Strand von Santa Maria entlangschlendernd zähle ich jetzt schon das 57. Milchmädchen/Schokoburschen-Pärchen des Tages. Es gibt hier deutlich mehr Kinderschokolade-Paarungen als Single Malt. Weisse Fickinger sind kaum zu finden. Die schwarzen Burschen sind knackig, die weissen Mädels willig, und die Hormone laufen Amok.

Als weisser Mann bist du hier ungefähr so sexy wie ein pissgelber Grottenolm mit Rückenpelz, so gefragt wie Krätze als Brotaufstrich zum Frühstück, so beliebt wie wie ein Ofen-sprengender Mitbewohner auf Meth – und stehst auf der Liste der bedrohten Arten sowieso ganz oben. Genau so müssen sich die Dinosaurier nach dem Kometeneinschlag gefühlt haben. (mehr …)

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Morning Session

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#590
1410
2014
Di
20:28
Tag
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Santa Maria schläft um sechs Uhr morgens. Die Nacht davor in der Reggae Rooftop Bar war mal wieder blutig. Windfinder gab 16 bis 18 Knoten für fünf bis acht Uhr. Bei bisher drei guten Kite-Tagen binnen zwei Wochen ist klar was zu tun ist: mit vier Stunden Schlaf schlendere ich sauber restalkoholisiert durch die dunklen Strassen und suche das erste wache Taxi.

Im Licht der Scheinwerfer zum Mitu Kitebeach strahlt das Salz der Salinen hell auf. Am Strand bin ich ganz allein. Die orange-schwarz gestreifte Tiger-Dogge knutscht verschlafen mit einer Glückskatze. Ein kleiner Schwarm Strandläufer spielt fangen mit den Wellen. Weisse Sanddühnen strahlen golden in der hinter Wolken über Afrika aufgehenden Sonne. Darüber schaut der Mond den Wellen zu. An manchen Tagen ist Kiten Religion. (mehr …)

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Santa Maria!

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#589
0510
2014
So
19:08
Tag
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Im Morgengrauen über den nie fertiggebauten armen Häusern von Santa Maria kriecht ein toter Hund mit eingezogenem Schwanz vor mir über die gepflasterte Straße. Irgendwo spielt Ennio Morricone. Ein im Staub wehender Präriebusch ist das einzige, was zum perfekten Tombstone-Feeling fehlte.

Sal ist anfang Oktober eine Geisterstadt. Die Windstatistik gibt für Oktober 68% Gleitwind, aber der erreicht leider erst mal eine ganze Woche lang kein einziges Mal die für meine Gewichtsklasse benötigten wenigsten 15 Knoten. Die am Stadtrand gelegenen Luxushotels sind nur ein Viertel belegt. Am Strand trainieren Einheimische in den ersten Sonnenstrahlen. Ich versteh die vielen blonden Euro-Weibchen mit ihren Schokostückchen. Fischer sitzen halb schlafend am Kai. (mehr …)

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Zahntempel & Zampacken

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#588
2609
2014
Fr
10:56
Tag
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Meine letzten Tage in Sri Lanka verbringe ich nochmal im quirligen Kandy. Der Zahntempel beherbergt einen Zahn Buddhas und ist das grösste Heiligtum der Srilankischen Buddhisten. Jeden Tag strömen tausende Menschen in alkoholfreier Oktoberfeststimmung auf die große Tempelanlage direkt am Kandy See.

Davor preisen Dutzende Händler laut Blumen als Opfergaben an. Ihre Marktschreie klingen wie ein spastisches durch die Rushhour stotterndes Tuktuk auf Speed. Ich laufe fast jeden Tag an ihnen vorbei – und scheiter jedesmal beim Versuch, nicht zu grinsen. (mehr …)

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Nuwara Eliya & das Ende der Welt

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#587
2309
2014
Di
23:34
Tag
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Von Kandy aus schliesse ich mich zwei lustigen Schweizer Kiterinnen für einen Trip ins Srilankische Teezentrum am. Mit dem Zug fahren wir früh morgens ins Luftline gerade mal 40 km entfernte Nuwara Eliya. Die Fahrt dauert fünf Stunden und verläuft über ca. 125 km stets ansteigend durch unendliche Teeplantagen und Dschungel. Die offenen Türen sind mein Panoramaplatz.

Nuwara Eliya ist mit 2000 m ü.d.M. die höchstgelegendste Stadt Sri Lankas. Sie wurde im 19. Jahrhundert von den hitzegeplagten britischen Kolonialherren gegründet, wovon auch heute noch zahlreiche Gebäude zeugen. Unsere Unterkunft ist eine verzauberte kleine Herberge im Stil von Peter Pan: Bambushof und Bach garniert mit Baumstammmöbeln, umgeben von kleinen zweigeschossigen Hütten. King Fern Cottages. Fein. (mehr …)

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Kandy

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#586
2109
2014
So
18:54
Tag
2662
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Nur 3h Minivanab Kalpitiya, 1h Tuktuk-Roadkill durch die Rushhour von Colombo, 4h warten am Bahnhof, zweimal vom Schalldruck des Horns abfahrender Züge vom Kitebag geblasen werden und 3h Panoramazug ins Gebirge entfernt liegt Kandy, die alte Königsstadt Sri Lankas in den Ausläufern der Berge auf 500 m Höhe.

Kandy ist eine ganz andere Welt, und zwar eine, die mich sofort verzaubert, eine bunte Mischung aus Shangri-La und kleiner Großstadt, chaotisch, laut und leise. Der allabendliche Stau wird durchsetzt durch Trommeln und Mantras aus den zahlreichen Klöstern. Es gibt einen Burger King, und daneben ist gleich das Hotel Muslim, in dem ich mir erst mal zwei Wochen Britenfrass mit Roti, Naan, Curry, frischen Fruchtsäften und kandierten Früchten sauber austreibe. (mehr …)

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Von Mad Max & Megadownwindern

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#585
2009
2014
Sa
2:31
Tag
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Meine drei Wochen in Kalpitiya gehen zuende. Es war eine komische Zeit. Viel ist geschehen, aber wenig passiert. Der Wind bockte zum Ende der Saison immer heftiger, völlig überballert bis absaufen im Sekundentakt war der Standard. Das Anlanden war oft schwer, viele Kites gingen innige Beziehungen mit den Bäumen im SriLankaKite ein.

Am vorletzten Tag fahren wir mit drei Booten 25 km weit in die obere Lagune von Puttalam zu Magic Island. Ich mache den ganzen Trip mit den Häuptlingen als Downwinder. Die ersten sechs Kilometer sind dank der hier engen Lagune gemütliches Flachwasser. Ab und zu säuft der Kite ab, auch Frontline-ziehen hilft nicht mehr. Auf dem Seegras im 10cm tiefen Wasser sitzen Flöhe, und die beissen wie Quallen. (mehr …)

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Jedem Orden seine Tracht!

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#584
1109
2014
Do
7:52
Tag
2652
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Seit nunmehr geraumer Zeit weile ich in den Gefilden meines neuen Ordens Srilankakite. Unsere farbenfrohe Ordenstracht nimmt Bezug auf diffizilen lokalen Windverhältnisse. Meine Mönchsbrüder ziert die Aufschrift „Gusty ain’t for pussy“, meine Nonnen-Schwester tragen stolz den Sinnspruch „Size does matter“ auf der Brust. Beides ruft uns täglich ins Gedächtnis, wie sehr die Natur hier unser Herr ist.

Unser Tagesablauf ist geprägt von der stets gleichen meditativen Abfolge unserer klösterlichen Aufgaben: essen, kiten, arbeiten, essen, kiten, essen, trinken, schlafen. Unsere Pflichten verrichten mit höchstem Eifer, manch einer behauptet gar beim Punkte „trinken“ fielen einige Mönchsbruder dem religiösem Wahn anheim. Sich zu lauter Musik um die Trinkstätte gesellend kündigt ihr Ruf „Arrack-Attack!“ von der nächsten Runde. (mehr …)

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Safariangst

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#583
0509
2014
Fr
23:00
Tag
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Vor irgendwas hat jeder Angst: Zahnarzt, öffentliche Toiletten, Spinnen, das unendliche Vakuum in Nazihirnen oder Krautsalat-Flatulenz im vollen Aufzug in den 43. Stock. Ich hab Angst vor drei Sachen: Kreuzfahrten, Dauercampern und Safaris. Kreuzfahrten und Dauercamper konnte ich zum Glück vor zwei Jahren auf einer Philippinischen Fähre auf einen Streich abhaken. Bleiben noch Safaris.

Das, wovor ich bei Safaris Angst habe, sind die Menschen. Ja, ich habe Tommy Jaud gelesen. Aber darüber hinaus bleibt noch unendlich viel Platz für Socken in Sandalen, Safarihüte und Fannypacks als Bierbauchhalter. Elitäres Sektfrühstück im klimatisierten Safarizelt zum Sonnenuntergang. Die Unverbundenheit mit der Natur in einer Schneekugel. Und die brennende Frage: „Karl-Heinz, warum hat dir deine Mama nie ein Meerschweinchen gekauft?“. (mehr …)

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Kitesurfing Sri Lanka: Kalpitiya

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#582
0309
2014
Mi
16:46
Tag
2644
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Der Weg vom Flughafen führt 120 km nach Norden auf die Halbinsel Kalpitiya. Der Name ist schwer zu merken, aber reine Lautmalerei. Genau das schreist du auf dem Wasser, mit einem langen „jaaa“ am Ende. Die Lagune ist ca. 400 mal mal 2000 m gross. Der Wind bläst jetzt schon drei Tage nonstop mit 25+ Knoten.

Nachdem die Tamilischen Tiger hier ihren Bürgerkrieg 2009 aufgaben, setzte die Entwicklung ein – sehr langsam. Die Häuser der hier vor allem ansässigen Muslime sind mehr als bescheiden. Es gibt ein paar wenige Unterkünfte. Selbst die stechen nicht protzig heraus. Am Abend versammelt sich das Dorf um die Fischer am Strand. Die Raben schreien aus den Bäumen, danach die Muezzine in schrägem Stereo von zwei Minaretten. Sonst ist alles ruhig. (mehr …)

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Der Dubai-Dresscode

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#581
2908
2014
Fr
2:40
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Zum Abendgebet wird der ganze Flughafen von Dubai mit Muezzin-Gesang aus Bang&Olufsen-Lautsprechern beschallt. Vollverschleierte Frauen und spärlich bekleideten Neuaraberinnen gehen zum Gebet. Während die ewig gestrigen daheim für jede noch so bescheidene Mosche einen nationalen Volksentscheid für nötig halten, ist man hier im Flughafen-Gebetsraum selbst als ungläubiger willkommen – zumindest im Männer-Bereich, aber da sogar barfuss.

Ich habe sieben Stunden Zeit. Nach einer Zigarette um 20 Uhr Abends bei immernoch gut 40°C bin ich schweisstechnisch perfekt vorbereitet auf ein nobles Dinner im Panoramarestaurant des Burj al Arab. Wenn es hier irgendein „nicht angemessen“ gibt, dann sollte ich es mit meinem Backpack und der bisher 18 Stunden alten Reisekluft perfekt erfüllen. (mehr …)

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Responsive Webdesign? Schwachsinn!

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#580
0804
2014
Di
14:35
Tag
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Unter „Responsive Webdesign“ versteht man die dynamische Layoutanpassung von Websites an das benutzte Anzeigegerät wie z.B: PC, Laptop, Handy oder Tablet. Der Medien-Hype um Responsive Webdesign mach viele Webdesigner wieder zu Goldgräbern.

Angebote werden von arbeitslosen Webdesign-Trend-Mitläufern in einer grösseren Aufdringlichkeit als die 0900 Werbung im Nachtprogramm von Pro7 versendet und führen aus Unwissenheit oft zu umfangreichen Aufträgen ohne jeglichen Mehrwert für den Webseitenbetreiber und Homepage-Besucher. Responsive Webdesign ist Schwachsinn! Warum? (mehr …)

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Produkttexte auf gekachelten Kategorien

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#579
2603
2014
Mi
11:37
Tag
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Gambio GX2 bietet von Haus aus zwei verschiedene Arten der Produktdarstellung auf den Kategorieseiten. Die Standardansicht zeigt jeweils ein Produkt in einer Zeile mit einem Kurzbeschreibungs-Text. Diese Ansicht ist gut für SEO, da Google auf den wichtigen Kategorieseiten Texte findet. Aber die Übersicht für den Kunden ist schlecht, er muss viel scrollen.

Die gekachelte Anischt auf Gambio GX2 Kategorieseiten zeigt hingegen mehrere (i.d.R. vier) Produkte in einer Zeile ohne Beschreibungstext. Der Kunde hat zwar eine gute Übersicht, aber Google findet auf den SEO-technisch wichtigen Kategorieseiten keine Produkttexte. Das Kann man doch besser machen, oder? (mehr …)

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Wohlstand vs Kultur in Regensburg

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#578
0301
2014
Fr
3:36
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2401
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Ich will eines begreifen: wie können: wir: das Land der Dichter und Denker: nur so dermassen ignorant gegenüber dem Kampf Wohlstand gegen Kultur sein? Ich will noch mehr begreifen: Wann und wie wurde der Wohlstand der grösste Feind der Kultur? Ich dachte Wohlstand wäre der Nährboden jedweder Kultur? Ich schnall’s einfach nicht. Bitte erklärs mir einer! Oder alle!

Ich bin seit 20 Jahren Regensburger. Der Ruf „höchste Kneipendichte Deutschlands“ war mir immer scheissegal. Ich hab einfach das Leben in Regensburg genossen. Tags und Nachts. Doch jetzt vernichtet unser Wohlstand jede Kultur abseits des Grossherzogtums. Die Gentrifizierung Regensburgs verwandelt das einstmalige Kapital des heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen in einen Zentralfriedhof. (mehr …)

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